Odin-Raumsonde von Astro Forge

Start-up beginnt Mission zum Asteroidenbergbau

 Robert Klatt

Odin-Raumsonde von Astro Forge )XecapS(Foto: © 

Planeten, Monde und Asteroiden enthalten wertvolle Rohstoffe. Das Start-up Astro Forge startet bald die erste Mission, die den Grundstein für einen kommenden Asteroidenbergbau legen soll.

Huntington Beach (U.S.A.). Planeten, Monde, Asteroiden und andere Objekte im Weltraum enthalten wertvolle Rohstoffe. Unterschiedliche Unternehmen arbeiten deshalb an Techniken für den kosmischen Bergbau, darunter auch das Start-up Interlune, das Helium-3 auf dem Mond abbauen möchte. Bisher haben jedoch noch keine Bergbaumissionen im Weltraum stattgefunden.

Das Start-up Astro Forge startet am 27.02.2025 eine Raumsonde, die den Asteroiden 2022 OB5 erkunden soll, um die nötigen Beobachtungsdaten für den Bergbau zu sammeln. Die Raumsonde Odin (Brokkr-2) soll den Asteroiden in rund elf Monaten erreichen und dann in einem Abstand von einem Kilometer umkreisen. Astro Forge ist damit das erste kommerzielle Unternehmen, das eine operative Mission jenseits des Mondes durchführt.

Der Asteroid 2022 OB5

Der Asteroid 2022 OB5 wurde 2022 zunächst mit dem Large Binocular Telescope (LBT) auf dem Mount Graham untersucht. Das Observatorium in Südarizona ist mit einer Höhe von 3.200 Metern das Höchste in Nordamerika. Laut den Beobachtungen ist der Asteroid drei bis dreizehn Meter groß und umrundet die Sonne in 370 Tagen.

Es handelt sich bei ihm wahrscheinlich um einen Asteroiden des Typs M, zu dem fünf Prozent aller Asteroiden gehören. Asteroiden dieses Typs können einen hohen Metallgehalt besitzen, darunter Metalle wie Eisen und Nickel und seltene Metalle wie Platingruppenmetalle (PGM), Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Osmium (Os), Iridium (Ir) und Platin (Pt).

Bilder und Dichte des Asteroiden

Die Raumsonde Odin wird mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX in den Weltraum befördert. Nach rund 45 Minuten trennt sie sich ab und fliegt allein in 301 Tagen zum Asteroiden 2022 OB5. Anschließend soll die Raumsonde bei ihrem Vorbeiflügen mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern pro Stunden Bilder des Objekts aufzeichnen. Diese sollen ausreichen, um zu ermitteln, ob der Asteroid metallisch ist. Zudem erhofft sich das Start-up anhand der Krater Rückschlüsse auf seine Zusammenzusetzen zu erhalten.

Neben den Bildern erfasst die Raumsonde auch die exakte Position des Asteroiden im Weltraum bei ihrem Vorbeiflug. Anhand der Gravitationswirkung kann die Dichte der Asteroiden berechnet werden, um den potenziellen Metallgehalt des Objekts abzuschätzen.

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