Robert Klatt
Satelliten verglühen am Ende ihrer Lebensdauer in der Erdatmosphäre. Ein neues System soll ausgediente Satelliten zur Erde zurückbringen, damit diese aufgearbeitet und noch mal verwendet werden können.
Los Angeles (U.S.A.). Satelliten haben eine typische Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Danach werden die durch die atmosphärische Reibung gebremst, stürzen in Richtung Erde ab und verglühen meist komplett in der Atmosphäre. Einige Materialien verglühen jedoch und verbleiben als Weltraumschrott im Erdorbit oder stürzen unkontrolliert ab.
Das Start-up Outpost hat ein System entwickelt, das die mehrfache Nutzung von Satelliten ermöglichen soll. Die sogenannate Ferry (Fähre) soll ausgediente Satelliten aus dem Weltraum auf die Erde ausgediente Satelliten, um diese anschließend aufzuarbeiten und erneut verwenden zu können. Das Ziel ist es, den Materialbedarf der Raumfahrtindustrie zu reduzieren und weiteren Weltraumschrott zu verhindern.
Die Outpost Ferry besteht aus dem Hypersonic Inflatable Aerodynamic Decelerator (HIAD) der NASA, einem aufblasbarer Hitzeschild, das beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre das Verglühen des Satelliten verhindert. Anschließend kann der Satellit mit einem von Outpost entwickelten Gleitschirm zur Erde gleiten.
2022 hat das Start-up ihr System zweimal erfolgreich erprobt. Bei den Tests konnte der Gleitschirm so genau kontrolliert werden, dass der geplante Landeplatz auf 5 Meter genau getroffen wurde.
Gegenüber Space.com erklärte der Outpost-Chef Jason Dunn, dass das Start-up außerdem kleinere Experimente von der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde transportieren möchte. Die NASA hat Outpost bereits einen Auftrag für eine entsprechende Anpassung des Systems erteilt.
Ein weiterer Ansatz, der die Lebensdauer von Satelliten erhöhen soll, ist eine Roboter-Tankstelle, die diese im Weltraum autonom mit neuem Treibstoff versorgt. Die National Aeronautics and Space Administration (NASA) möchte ein entsprechendes System zeitnah erproben.