D. Lenz
Die Ansammlung von Gas, Sternen und Dunkler Materie, die erst im Jahr 2017 entdeckt wurde, kreuzt unser Sonnensystem und könnte helfen, das Mysterium der Dunklen Materie endlich besser zu verstehen.
Saragossa (Spanien). Die Dunkle Materie ist immer noch eines der größten Rätsel in unserem Universum. Astronomen wissen das sie da ist, können sie aber nicht direkt sehen, da sie nicht mit Strahlung wechselwirkt. Lediglich ihre Schwerkraft lässt sich beobachten. Was die Dunkle Materie genau ist, woraus sie besteht und wie sie entsteht ist bis heute ungeklärt.
Astronomen gehen davon aus, dass Dunkle Materie im ganzen Universum verteilt ist – mal weniger dicht, mal mehr. Die Schwerkraftauswirkungen der unbekannten Substanz lassen sich sogar in unserer Milchstraße messen. Ciaran O’Hare von der Universität Saragossa in Spanien hat mit seinen Kollegen nun einen bereits im Jahr 2017 entdeckten Strom aus Gas, 30.000 Sternen und Dunkler Materie genauer untersucht. Im Fachmagazin Physical Rewiew D berichten sie, dass dieser Strom aus Dunkler Materie unser Sonnensystem kreuzt.
Die als S1-Strom bezeichnete Anhäufung von Gas, Sternen und Dunkler Materie bewegt sich mit etwa 500 Kilometern pro Sekunde auf einer elliptischen Bahn durch die Milchstraße. Zum Vergleich: Unser Sonnensystem bewegt sich nur mit etwa 240 Kilometern pro Sekunde um das galaktische Zentrum herum.
Dank des Sturms sollten viele rätselhafte Teilchen der Dunklen Materie durch unser Sonnensystem fliegen. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Tatsache die Erforschung der Dunklen Materie erleichtern wird. Speziell hoffen sie, sogenannte WIMPs (Waekly Interacting Massive Particles) oder sogenannten Axionen nachweisen zu können. Diese Partikel sind bisher jedoch nur von hypothetischer Natur.
Auch wenn man bei S-1 von einem Sturm spricht, so ist dieser nicht mit Stürmen auf der Erde vergleichbar. Letztendlich wird kein Mensch den Einfluss der Dunklem Materie spüren, da es schon für modernste Messinstrumente äußerst schwierig ist, Daten des Sturms zu erfassen.