Robert Klatt
In den kommenden Jahrzehnten möchten mehrere Staaten den Mond wirtschaftlich nutzen. Die U.S.A. haben deshalb die Entwicklung einer Eisenbahn für den Mond in Auftrag gegeben.
Washington D.C. (U.S.A.). Die Wertschöpfung auf dem Mond, etwa durch den Abbau von Helium-3 (3He), könnte laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) bis 2040 rund 170 Milliarden US-Dollar betragen. In den kommenden Jahren möchten deshalb unter anderem die U.S.A., Japan, China, Indien, Pakistan, Russland und die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Konzepte für die wirtschaftliche Nutzung des Mondes entwickeln und erproben. Dazu sollen auf dem Mond unterschiedliche Infrastrukturprojekte entstehen, darunter das LunaNet, das die Kommunikation und Navigation verbessern kann.
Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), die Forschungsabteilung der US-Armee, hat im August 2023 ebenfalls ein umfassendes Infrastrukturprojekt für den Mond geplant. Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen Northrop Grumman im Auftrag der DARPA an einer Eisenbahn für den Mond arbeitet. Diese soll in Zukunft Menschen und Ausrüstungsgegenstände über den Erdtrabanten transportieren.
Laut Northrop Grumman erfordert der Bau der Eisenbahn auf dem Mond komplexe Neuentwicklungen. Das Unternehmen möchte in einem ersten Schritt untersuchen, wie die Eisenbahn errichtet werden könnte, wie hoch deren Kosten wären und welche potenziellen Risiken es gibt. Danach sollen Prototypen entstehen, um die Konzepte zu erproben.
Die Eisenbahn auf dem Mond soll anschließend von Robotern errichtet werden. Diese müssen zunächst den unebenen Mondboden planieren und dann die Infrastruktur aufbauen. Zudem sollen sie die Infrastruktur überwachen und nötige Inspektionen und Reparaturen durchführen.
„Diese Investition in wichtige Entwicklungsforschung positioniert unsere Technologie an der Spitze der nächsten Technik-Generation. Mit unserer Erfahrung bei der Integration komplexer Systeme und kommerzialisierter autonomer Dienstleistungen werden wir weiterhin bleibende Veränderungen im Weltraum-Ökosystem bewirken.“
Laut dem Zeitplan des Projekt LunA-10, an dem neben Northrop Grumman noch andere Unternehmen beteiligt sind, soll die Entwicklung der Infrastruktur für den Mond bereits in zehn Jahren abgeschlossen sein.