Robert Klatt
Der Radioblitz 20220912A verändert seine Tonhöhe stetig und unterscheidet sich von allen bekannten Radioblitzen. Bisher gibt es für diese Eigenschaften noch keine Erklärung.
Mountain View (U.S.A.). Fast Radio Burst (FRB), auch bekannt als Radioblitze, sind nur meistens nur Millisekunden andauernde Signale aus dem Weltraum. Die kurzen Radioblitze, deren bekannte Anzahl sich dank einer neuen Analysemethode kürzlich verdoppelt hat, gehören zu den größten Rätseln der Astronomie. Es ist bisher lediglich bekannt, dass FRBs aus Regionen des Universums stammen, die weit außerhalb der Milchstraße liegen. Forscher vermuten, dass die Überreste von sterbenden Sternen die Radioblitze verursachen.
Forscher der Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI) haben nun mit dem Radioteleskops Allen Telescope Array (ATA) einen bisher einzigartigen Radioblitz entdeckt. Im Beobachtungszeitraum von 541 Stunden wurde der FRB 20220912A 35 Mal detektiert. Dabei änderte er seine „Tonhöhe“ auf eine Art, die zuvor bei keinem anderen Radioblitze beobachtet wurde.
Tonhöhe des Radioblitz 20220912A
Bei nahezu allen bekannten Radioblitzen sinkt die Tonhöhe stetig. Beim Radioblitz 20220912A ändert sich die Tonhöhe hingegen im Zeitverlauf. Der FRB hat ein Pfeifsignal, das mit hohen Tönen startet und am Ende den tiefsten Ton wiederholt. Die Entdecker vergleichen den Radioblitz deshalb mit einem Xylofon. Laut der Publikation in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society beschreiben die das Blinken des Radioblitzes als neuartig und faszinierend.
Sophia Shaikh, die Hauptautorin der Studie, erklärt zudem, dass die Entdeckung dabei helfen könnte, den Ursprung von Radioblitzen zu finden. Neben Strahlungsausbrüche von Neutronensternen mit starken Magnetfeldern, der Kollission von Neutronensterne und dem Verschmelzen von Weißen Zwergen sind manche Astronomen auch der Ansicht, dass außerirdische Raumschiffe die Quelle von FRBs sein könnten.
„Diese Arbeit ist aufregend, weil sie sowohl bekannte FRB-Eigenschaften bestätigt als auch einige neue entdeckt. Wir grenzen die Quelle von FRB beispielsweise auf extreme Objekte wie Magnete ein, aber kein bestehendes Modell kann alle bisher beobachteten Eigenschaften erklären.“