Robert Klatt
Die U.S.A. möchten ihre Militärpräsenz im Weltraum ausweiten. Schon bald soll die Space Force im zislunaren Raum zwischen dem Mond und der Erde patrouillieren.
Washington D.C. (U.S.A.). Die U.S.A. scheint laut eines kürzlich veröffentlichten Videos des Air Force Research Laboratory (AFRL) ihre Überwachung im Weltraum ausweiten zu wollen. Demnach soll schon bald die Space Force weit über die geostationäre Umlaufbahn hinaus patrouillieren.
„Bisher erstreckte sich die Weltraummission der Vereinigten Staaten 22.000 Meilen über der Erde. Das Air Force Research Laboratory vergrößert diese Reichweite um das Zehnfache und das Einsatzgebiet der Vereinigten Staaten um das Tausendfache, sodass unsere Reichweite bis auf die andere Seite des Mondes und in den zislunaren Raum reicht“, heißt es dazu in dem Video. Der zislunare Raum ist der Bereich im Weltraum zwischen dem Mond und der Erde. Die Entfernung liegt demnach bei etwa 385.000.
Zur Überwachung plant das Space Vehicles Directorate unter der Leitung von Michael Lopez den Start eines neuen Satelliten. Das Cislunar Highway Patrol System (CHPS) soll mit einem leistungsstarken Teleskop dann den zislunaren Raum beobachten.
Wie Brian Weeden, Direktor für Programmplanung bei der Secure World Foundation (SWF) erklärt, ist dies „der erste Schritt, um zu wissen, was im zislunaren Raum vor sich geht“. Die SWF ist eine Organisation, die eine gemeinsam friedliche Nutzung des Weltraums durch alle Staaten sicherstellen soll. Sie nimmt dazu die Position einer Vermittlungsstelle.
In dem Video wird erklärt, dass die stärkere Überwachung notwendig sei, weil es in der Mondumgebung zunehmend zu mehr Weltraumverkehr durch Missionen der NASA und anderer Raumfahrtbehörden kommt.
Zudem soll das Überwachungssystem „potenzielle Bedrohungen für US-Aktivitäten“ erkennen. Das US-Militär möchte so eine „friedliche Entwicklung“ im zislunaren Raum garantieren und ein „sicheres und geschütztes“ für kommerzielle und wissenschaftliche Missionen schaffen.
Ab dem 21. März 2022 möchte die zuständige Stelle offiziell bekannt gegeben, dass Prototyp-Vorschläge für die Entwicklung des Satelliten eingereicht werden können. Die Auftragsvergabe soll im Juli 2022 erfolgen. Später soll die Space Force dann das Nutzungsrecht für den Satelliten vom US Space Command des Verteidigungsministeriums erhalten. Dieses ist für alle militärische Operationen der U.S.A. im Weltraum zuständig.