James Webb (JWST)

Weltraumteleskop hat zahlreiche Supernovae im frühen Universum entdeckt

Robert Klatt

Supernovae (türkis markiert) im frühen Universum )noitaroballoC SEDAJ ,IcSTS ,ASC ,ASE ,ASAN(Foto: © 

Sternenexplosionen liefern der Astronomie zahlreiche Informationen über das Universum, etwa zu dessen Expansionsrate. Das Weltraumteleskop James Webb (JWST) hat nun zahlreiche Supernovae im frühen Universum entdeckt.

Tucson (U.S.A.). Forscher der University of Arizona (U of A) um Christa DeCoursey haben mit dem Weltraumteleskop James Webb (JWST) zehnmal mehr Supernovae im frühen Universum entdeckt, als in der Astronomie bisher bekannt waren. Unter den rund neuentdeckten Supernovae befinden sich auch Sternenexplosionen, die die am weitesten entfernten ihres Typs sind. Mit ihnen kann die Expansionsrate des Universums bestimmt werden.

„Webb ist eine Supernova-Entdeckungsmaschine. Die schiere Anzahl der Entdeckungen und die großen Entfernungen zu diesen Supernovas sind die beiden aufregendsten Ergebnisse unserer Untersuchung.“

Laut der Präsentation auf dem 244. Treffens der American Astronomical Society (AAS) haben die Forscher für ihre Entdeckung Bildmaterial des Advanced Deep Extragalactic Survey (JADES)-Programms des JWST analysiert. Das Weltraumteleskop ist ideal für diese Beobachtungen, weil das Licht von extrem weit entfernten Supernovae durch die Expansion des Universums in längere Wellenlängen gedehnt wird. Es kommt dadurch zur sogenannten kosmologischen Rotverschiebung, die zunimmt, umso weiter entfernt die Sternenexplosion ist.

Rotverschiebung der Supernovae

Die Wissenschaft hat vor dem JWST das Weltraumteleskop Hubble der National Aeronautics and Space Administration (NASA) verwendet, um Supernovae im frühen Universum zu suchen. Astronomen konnten mit dem Weltraumteleskop im frühen Universum, das etwa 3,3 Milliarden Jahre alt war, also nur 25 Prozent seines aktuellen Alters hatte, aber nur wenige Supernovas mit einer Rotverschiebung von mehr als zwei entdeckten.

Um die Supernovae in den Daten des JWST zu entdecken, haben die Forscher mehrere Bilder, die mit einem Abstand von bis zu einem Jahr erstellt wurde, verglichen. Sie konnten so Objekte finden, die verschwinden oder erscheinen. Diese Objekte, deren Helligkeit im Laufe der Zeit variiert, nennt man Transienten. Justin Pierel vom Space Telescope Science Institute (STScI) haben anschließend untersucht, welche der Transienten Supernovae sind.

Dies ist wirklich unser erstes Beispiel dafür, wie das Universum mit hoher Rotverschiebung für die Transientforschung aussieht. Wir versuchen zu bestimmen, ob ferne Supernovas grundsätzlich anders sind als oder sehr ähnlich zu dem, was wir im nahen Universum sehen.“

Die Forscher konnten im untersuchten Abschnitt des Weltraums rund 80 Supernovae entdecken, darunter auch die bisher am weitesten entfernte bekannte Supernova mit einer Rotverschiebung von 3,6. Ihr Vorgängerstern explodierte, als das Universum erst 1,8 Milliarden Jahre alt war. Es handelt sich um eine sogenannte Kernkollaps-Supernova.

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