Fast Radio Burst (FRB)

Zahl der bekannten, wiederholenden Radioblitze verdoppelt

Robert Klatt

CHIME Teleskop zur Erkennung von Radioblitzen )ćijalV akuL | noitaroballoC BRF/EMIHC(Foto: © 

Fast Radio Burst (FRB), auch bekannt als Radioblitze, gehören zu den größten Rätseln der Astronomie. Eine neue Analyse hat die Anzahl der bekannten, schnellen Radioausbrüche (SRAs) verdoppelt und neue Hinweise auf ihren Ursprung geliefert.

Cambridge (U.S.A.). Fast Radio Burst (FRB), die auch als schnelle Radioausbrüche (SRAs) und Radioblitze bezeichnet werden, gehören zu den größten Rätseln der Astronomie. Es ist bisher lediglich bekannt, dass aus weit entfernten Regionen des Universum stammen, die sich außerhalb der Milchstraße befinden. Astronomen vermuten, dass sterbenden Überresten von Sternen die Quelle der Radioimpulse sind. Einige Radioblitze konnten nur einmal detektiert werden, während andere, darunter der zyklische Radioblitz FRB 121102, sich wiederholen.

Ein internationales Team aus Astronomen unter Leitung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat die Herkunft und Beschaffenheit von Radioblitzen aufgrund der vielen offen Fragen erneut untersucht. Laut ihrer Publikation im The Astrophysical Journal hat sich die Anzahl der bekannten SRA-Quellen durch die Analyse von 25 von 50 verdoppelt. Die Forscher stellten überdies fest, dass viele der wiederholten SRAs inaktiv sind und weniger als einen Ausbruch pro Beobachtungswoche erzeugen.

Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME)

Das kanadische Projekt, bekannt als Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME), hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, tausende SRAs zu erfassen, indem es den gesamten nördlichen Himmel durchleuchtet. Daher haben Astronomen, die mit der CHIME/SRA-Kollaboration arbeiten, neue statistische Instrumente entwickelt, um die riesigen Datenmengen zu durchforsten und jede bislang entdeckte sich wiederholende Quelle zu identifizieren. Wie Ziggy Pleunis erklärt, ermöglichten diese Erkenntnisse es, dieselbe Quelle mit unterschiedlichen Teleskopen zu beobachten und die Vielfalt der Emissionen zu untersuchen.

„Jetzt können wir die Wahrscheinlichkeit, dass zwei oder mehr Ausbrüche aus ähnlichen Regionen nicht bloß Zufall sind, genau berechnen.“

Radioblitze wiederholen sich potenziell

Die Beobachtungen legen nahe, dass alle SRAs potenziell wiederholt auftreten könnten. Überdies konnten die Astronomen Unterschiede sowohl in Bezug auf die Dauer der Ausbrüche als auch auf das Spektrum der emittierten Frequenzen zwischen den Radioimpulsen, die nur einmal und die mehrmals beobachtet wurden, erkennen. Laut Kaitlyn Shin verstärken die Beobachtungen zudem die These, dass diese Radioausbrüche tatsächlich unterschiedliche Quellen haben.

„Jetzt, da wir über eine viel größere Stichprobe von sich wiederholenden SRAs verfügen, sind wir besser darauf vorbereitet zu verstehen, warum einige SRAs sich wiederholen und andere anscheinend nicht, und was das für ein besseres Verständnis ihrer Ursprünge bedeutet.“

Wie Pleunis erklärt, ist entstehen die Radioblitze wahrscheinlich durch die Überreste toter Sterne. Ihre Analyse könnte deshalb dabei helfen, die Endphasen eines Sternlebens besser zu verstehen.

„SRAs werden wahrscheinlich von den Überresten explosiver stellaren Tode erzeugt. Indem wir wiederholte SRA-Quellen detailliert studieren, können wir die Umgebungen, in denen diese Explosionen stattfinden, besser erforschen und die Endphasen eines Sternlebens besser verstehen. Wir können auch mehr über das Material erfahren, das vor und während des Untergangs des Sterns ausgestoßen wird und dann zu den Galaxien zurückkehrt, in denen die SRAs existieren.“

The Astrophysical Journal, doi: 10.3847/1538-4357/acc6c1

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