Wachstum im Welpenalter

Darum leben kleine Hunde länger als große

D. Lenz

Warum leben kleine hunde länger als große? )ed.oilexiped.etiesotoF-siduR(Foto: © 

Amerikanische Forscher haben untersucht, warum kleine Hunde länger als große leben. Sie haben entdeckt, dass Welpen größerer Hunderassen wesentlich mehr schädliche freie Radikale in ihren Zellen produzieren und dieser oxidative Stress könnte die Lebensdauer der großen Hunde verkürzen.

New York (U.S.A.). Für fast alle Tiere gilt: Je größer sie sind, desto länger leben sie. Elefanten werden beispielsweise fast 50 Jahre alt, Mäuse hingegen leben in der Regel nur zwei bis drei Jahre. Ganz anders ist es aber bei Hunden. Hier leben kleine Rassen länger als große. So sterben beispielsweise Irische Wolfshunde oft schon im Alter von sechs Jahren, ein Chihuahua hingegen kann bis zu 18 Jahre alt werden. Aber warum ist das so? Josh Winward und Alex Ionescu von der Colgate University in New York haben auf diese Frage nun wohlmöglich eine Antwort gefunden.

Entscheidend ist das Wachstum als Welpe

Die Forscher haben 80 Gewebeproben von Welpen und ausgewachsenen Hunden von kleinen und großen Rassen untersucht. Ein großer Schwerpunkt ihrer Analyse lag dabei auf den Freien Radikalen und auf der Stoffwechselproduktion der Hunde, die auf erhöhten Zellstress durch besagte Moleküle hinweisen.

Jedoch gab es zum Überraschen der Forscher beim Radikalgehalt ausgewachsener Hunde keinen Unterschied zwischen den großen und den kleinen Rassen. Dafür stießen Winward und Ionescu bei den großen Hunden auf höhere Konzentrationen von Gluthation, einem als Antioxidans wirkenden Molekül.

Ein Blick auf die Welpen zeigte, dass die Zellen der jungen großen Hunderassen mit schädlichen Freien Radikalen geradezu überflutet wurden. Wie die Forscher im Science Magazin berichten, schaffen es die Zellen der großen Hunderassen offenbar nicht, die überhöhte Produktion dieser Moleküle auszugleichen. Bei Welpen kleiner Hunderassen hingegen fehlt dieser Überschuss an Freien Radikalen.

Schnelles Wachstum verkürzt die Lebensdauer

Die Forscher vermuten das schnelle Wachstum der Welpen großer Hunderassen hinter der kürzeren Lebensdauer. Da große Hunderassen in kurzer Zeit an Größe und Gewicht zulegen, läuft der Stoffwechsel der Hunde im Welpenalter auf Hochtouren. Dies erzeugt oxidativen Stress, der bereits im jungen Alter die Zellen der Hunde nachhaltig schädigt.

Die Forscher nehmen an, dass die Zellschäden aus der Jugend anschließend zum schnellen Altern beitragen. Bei anderen größeren Säugetieren, beispielsweise Löwen die bis zu 25 Jahre alt werden können, tritt dieser Effekt nicht auf. Sie wachsen im Vergleich wesentlich langsamer als große Hunderassen.

Spannend & Interessant
VGWortpixel