D. Lenz
Ein internationales Forscherteam findet einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsgewicht von Neugeborenen und der späteren Gehirngröße. Die Forscher betonen aber, dass die spätere Gehirngröße nicht mit der Intelligenz in Verbindung steht.
Wie die Neuropsychologin Kristine Walhovd und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences berichten, konnten die Wissenschaftler in mehreren Studien einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsgewicht von Neugeborenen und der späteren Größe des Gehirn feststellen. Einen Einfluss auf damit verbundene geistige Fähigkeiten konnten die Forscher allerdings nicht bestätigen. Welche Faktoren bereits im Mutterleib die späteren geistigen Fähigkeiten beeinflussen ist noch völlig unbekannt, so Walhovd.
In der wissenschaftliche Studie verglichen die Wissenschaftler das Geburtsgewicht von insgesamt 628 gesunden amerikanischen Babys. Im Erwachsenenalter verglichen sie die Werte aus der Vergangenheit mit der Struktur, dem Umfang und dem Gewicht des Gehirns. Das Ergebnis war eindeutig: Probanden die als Neugeborene ein höheres Körpergewicht hatten, besaßen sowohl eine größere Oberfläche in zahlreichen Hirnregionen als auch insgesamt ein größeres Hirnvolumen. Ungleiche Faktoren wie Alter, Geschlecht, Haushaltseinkommen oder genetische Abstammung wurden bei der Studie ebenfalls berücksichtig.
Einen wissenschaftlichen Test, welcher zeigen sollte ob es einen Zusammenhang von Intelligenz und Gehirngröße gibt, ließen sich die Forscher nicht nehmen. Jedoch konnten Sie bei der Auswertung der kognitiven Fähigkeiten keinen Zusammenhang der beiden Faktoren nachweisen. Die Forschungsergebnisse sollen dazu dienen, die frühen Einflüsse auf das menschliche Gehirn im Zusammenhang mit der späteren Entwicklung besser zu verstehen, betonten die Wissenschaftler.