Idealer Lebensraum

Eine neue Quallenart breitet sich in der Ostsee aus

D. Lenz

Die rund einen halben Kubikmeter große und in Ufernähe lebende Schwarzmeer-Qualle breitet sich in der Ostsee aus. )eesneddiH noitatS ehcsigoloiBelkhaD nevS(Foto: © 

Offenbar breitet sich gerade eine neue Quallenart in der Ostsee aus. Die Quallen leben in etwa einem 50 Zentimeter Wassertiefe und sind rund einen halben Kubikmeter groß.

Hiddensee (Deutschland). Die Ostsee ist ein riesiges Brackwassergebiet und offenbar der ideale Lebensraum für Tiere aus aller Welt. So haben Biologen der Universität Greifswald bereits mehrere Exemplare der sogenannten Schwarzmeer-Qualle (Blackfordia virginica) in der Nähe der Insel Hiddensee entdeckt, wie Dr. Sven Dahkle von der biologischen Station Hiddensee bestätigte.

Die Quallen wurden in Ufernähe in etwa einen halben Meter Wassertiefe gesichtet. Laut Aussagen der Experten muss es sich dabei um mehrere hundert Tiere gehandelt haben. Ob es sich jedoch bei den Quallen tatsächlich um die Schwarzmeer-Qualle handelt, muss noch durch einen genetischen Test bestätigt werden.

Erste Sichtungen bereits 2016

Wie das Geomar Helmholz-Zentrum für Ozeanforschung mittteilte, wurden die Quallen bereits vereinzelnd im Jahr 2016 in der Kieler Bucht gesehen. Im Ökosystem des Nord-Ostsee-Kanals habe sich die Quallenart längst etabliert. Durch ihre Vorliebe zu Brackwasser finden sie hier ideale Bedingungen.

Die Schwarzmeer-Qualle wurde erstmalig im Jahr 1904 wissenschaftlich beschrieben. Damals fand man sie in den Gewässern vor dem US-Bundesstaat Virginia, jedoch stammt sie aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich aus dem Schwarzen Meer. Die Biologen vermuten, dass die Quallen durch Schiffe in den Nord-Ostsee-Kanal gelangt sind und sich nun von hier aus in der Ostsee ausbreiten.

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