Insektenschutzmittel IR3535

Fingerring soll Insektenstiche langfristig verhindern

Robert Klatt

Fingerring gegen Insektenstiche )(ULM) grebnettiW-ellaH tätisrevinU-rehtuL-nitraM(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Das Insektenschutzmittels IR3535 wird normalerweise als Spray oder Lotion verwendet und wirkt nur für einige Stunden
  • Ein Polymer aus dem 3D-Drucker gibt das verkapselte Insektenschutzmittel hingegen permanent ab und soll damit Insektenstiche langfristig verhindern

Ein Polymer aus dem 3D-Drucker mit einem verkapselten Insektenschutzmittel soll langfristig vor Mücken- und anderen Insektenstichen schützen.

Halle-Wittenberg (Deutschland). Das Insektenschutzmittels IR3535 der Firma MERCK wird normalerweise als Spray oder Lotion verwendet und schützt nur für einige Stunden vor Mücken- und anderen Insektenstichen. Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben nun einen dauerhaften Insektenschutz auf Basis des Insektenschutzmittels entwickelt.

„Mückensprays auf der Basis von IR3535 sind seit vielen Jahren weltweit im Einsatz und gelten als gut verträglich. Deshalb haben wir das Mittel für unsere Experimente genutzt.“

3D-Drucker verkapselt Insektenschutz

Laut ihrer Publikation im International Journal of Pharmaceutics wird das Insektenschutzmittel mit einer speziellen 3D-Drucktechnik in ein biologisch abbaubares Polymer eingebracht. Anschließend kann das Stoffgemisch zu beliebige Formen weiterverarbeitet werden, aus denen dann das Insektenschutzmittel langsam austritt.

„Die Grundidee ist, dass das Insektenschutzmittel kontinuierlich verdampft, also an die Umgebung abgegeben wird und eine Barriere gegen Insekten bildet.“

Die Verdampfungsrate des Insektenschutzmittels ist abhängig von der Struktur des Polymers, der Konzentration und der Temperatur. Als Beispiel haben die Wissenschaftler einen Fingerring produziert, bei dem bei Körpertemperatur, also 37 Grad Celsius, das Insektenschutzmittel länger als eine Woche verteilt wird.

Praxistests mit dem tragbaren Insektenschutz

Wie die Wissenschaftler erklären, handelt es sich bei dem Fingerring um einen Prototyp, der demonstriert, dass die Herstellung eines langfristigen tragbaren Insektenschutzes prinzipiell möglich ist. Wie gut der Ring in der Praxis vor Insektenstichen schützt, muss noch unter Realbedingungen erprobt werden.

International Journal of Pharmaceutics, doi: 10.1016/j.ijpharm.2022.122023

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