Dennis L.
US-amerikanische Forscher haben ein entdeckt, dass das bereits bekannte Medikament Rapamycin das Leben von Hunden um etwa zwei Jahre verlängert werden könnte. Bei Mäusen erwiesen sich erste Versuche bereits als sehr erfolgreich.
Seattle (U.S.A.). Forscher des Dog-Aging-Project an der University of Washington haben jetzt ein Medikament entdeckt, welches das Leben von Hunden um bis zu zwei Jahre verlängern könnte. Da vor allem große Hunderassen eine durchschnittlich geringere Lebenserwartung als kleinere Hunde haben, hoffen die Forscher durch ihre Entdeckung, Mensch und Hund mehr gemeinsame Jahre schenken zu können.
In Versuchen im Labor gaben die Wissenschaftler das Medikament Rapamycin (auch Sirolimus genannt) mehrere Mäuse. Die kleinen Nager lebten nach der Behandlung um bis zu 30 Prozent länger. Rapamycin wird normalerweise zur Unterdrückung der Immunreaktion nach Organtransplantationen beim Menschen eingesetzt und ist der Medizin bereits lange bekannt. Die neu entdeckte Wirkung, welche das Leben kleiner Säugetiere verlängern kann, war der Wissenschaft jedoch bisher nicht bekannt.
Die Wirksamkeit dieses Medikaments soll nun in einer breit angelegten Studie mit Hunden untersucht werden. Parallel dazu wollen die Forscher beobachten, welche Aspekte die Gesundheit und Lebensdauer der Vierbeiner beeinflussen.
Für ihre Studie suchte das Team der University of Washington (UW) in Seattle etwa 500 ältere Hunde, die etwa so groß wie Labradore und zwischen 7 und 10 Jahre alt sind. Diesen verabreichten sie dann in regelmäßigen Abständen eine kleine Dosis Rapamycin.
Dr. Matt Kaeberlein, Co-Direktor des Dog Aging Project, erklärte gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph: „Wir wissen noch nicht, ob die Wirkung bei Hunden ähnlich wie bei Mäusen sein wird. Ich halte es jedoch für möglich. Unsere Studie ist darauf ausgelegt, eine Lebensverlängerung bei Hunden von neun Prozent oder mehr nachzuweisen.“ Dies bedeutet, dass das erklärte Ziel der Studie ist, Hunden ein etwa zwei Jahre längeres Leben zu schenken - vielleicht sogar noch mehr.
Die Forscher erhoffen sich von der Studie Rückschlüsse auf Alterungsprozesse beim Menschen und welche Faktoren diese Prozesse verstärken können. Schließlich leben die Vierbeiner in einer ähnlichen Umgebung wie ihre Besitzer. Fast alle altersbedingten Krankheiten, die den Menschen betreffen können, treten auch beim Hund auf. Die Forscher erhoffen sich von der Studie also nicht nur Rückschlüsse auf die Alterungsprozesse bei Hunden zu erlangen, sondern die Ergebnisse auch auf den Menschen zu übertragen. Die Forscher um Dr. Matt Kaeberlein betonen, dass Hunde auf ein ähnliches Gesundheitswesen wie beim Menschen zurückgreifen können und damit auch Therapien und Behandlungen sehr ähnlich sind.