Robert Klatt
Im Golf von Mexiko wurde eine gigantische Meeresassel entdeckt, die um ein Vielfaches größer als gewöhnliche Asseln ist.
Tainan City (Taiwan). Laut Meeresbiologen wurden bisher nur etwa fünf Prozent der Arten in der Tiefsee entdeckt. Die Wissenschaft findet deshalb regelmäßig neue Tiere, darunter etwa ein Meereswesen mit 20 tentakelähnlichen Armen (Promachocrinus Fragarius). Laut der Taylor & Francis Group haben Forscher der National University of Tainan (NUTN) nun eine neue Meeresassel (Bathonymus yucatanensis) im Golf von Mexiko gefunden.
Meeresasseln (Bathonymus) sind entfernte Verwandte von Krustentieren wie Krabben, Garnelen und Hummern. Die urtümlichen Tiere leben vor allem in der Tiefsee und ernähren sich von verrottendem Material. Die Biologie hat bisher etwa 20 Bathonymus-Arten beschrieben, von denen einige bis zu 50 Zentimeter groß werden können.
Laut der Publikation im Journal of Natural History wurden im Golf von Mexiko zuvor bereits die Arten Bathonymus giganteus und Bathonymus maxeyorum entdeckt. Die Forscher gingen deshalb zuerst davon aus, dass es sich bei dem 26 Zentimeter langen Tier der neuentdeckten Bathonymus yucatanensis um eine Variante von B. giganteus, eine der größten Meeresasseln, handelt.
„B. yucatanensis unterscheidet sich morphologisch sowohl von B. giganteus als auch von B. maxeyorum.“
Detaillierte Untersuchungen ergaben jedoch, dass das Exemplars einzigartige Merkmale besitzt und daher zu einer anderen Art gehören muss. Im Vergleich zu B. giganteus hat B. yucatanensis schlankere Körperproportionen, ist kürzer und hat schlankere Beine und längere Antennen. Beide Arten haben die gleiche Anzahl von Stacheln am Ende ihres Körpers. Weitere genetische Untersuchungen bestätigten B. yucatanensis als neue Art, die B. giganteus am nächsten steht.
Journal of Natural History, doi: 10.1080/00222933.2022.2086835