Robert Klatt
In Deutschland wurden in der aktuellen Wurfsaison mehr als 1.000 junge Kegelrobben gezählt. Dies übertrifft den ehemaligen Geburtenrekord aus dem Vorjahr.
Wilhelmshaven (Deutschland). Die Kegelrobbe, Deutschlands größtes Raubtier, galt in der Vergangenheit als Vergangenheit, weil sie stark gejagt wurde. In den letzten Jahren wurden laut Daten des Wattenmeer-Sekretariats jedoch wieder mehr Jungtiere geboren. Inzwischen wird die Kegelrobbe auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN deshalb als „nicht gefährdet“ geführt. Auch die aktuelle Wurfsaison 2021/22 macht Hoffnung. An der Nordseeküste von Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden Höchststände bei den Kegelrobben-Geburten registriert.
Bei Zählflügen Ende November und Mitte Dezember wurden in Niedersachsen 432 junge Kegelrobben gesichtet. „Das ist wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, erklärt Christian Abel von der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven. Der ehemalige Geburtenrekord der Wurfsaison 2020/21 lag bei 372 Jungtieren.
In Schleswig-Holstein leben Kegelrobben primär auf der Hochseeinsel Helgoland. In der aktuellen Wurfsaison 21/22 zählte der Verein Jordsand Stand Ende Januar 670 Jungtiere. Dies sind etwa ein Dutzend Tiere mehr als in der Wurfsaison 20/21. „Dadurch dass Bereiche auf der Düne abgegrenzt waren, und unseren Gästen der Wintererlebnispfad mit verschiedenen Aussichtspunkten und zahlreichen Fotografenbuchten zur Verfügung stand, konnte der Großteil der Jungtiere ungestört aufwachsen“, erklärt Ute Pausch.
Inklusive der erwachsenen Tiere wurden in Niedersachsen 1.021 Kegelrobben gezählt. Im langjährigen Mittel wuchs der Bestand der erwachsenen Kegelrobben im niedersächsischen Wattenmeer pro Jahr um etwa 20 Prozent. „Wir haben eine deutliche und schnelle Vergrößerung der Population“, erklärt Biologe Abel von der Nationalparkverwaltung. Die stetige Zunahme des Grundbestands zeigt sich an der steigenden Anzahl der Jungtiere.