D. Lenz
Feuerwalzen überfluten gerade die nordamerikanischen pazifischen Gewässer. Warum es zu dem massenhaften Auftreten der fremdartig aussehenden Lebensformen kommt ist derzeit noch völlig unklar.
Alaska (U.S.A.). Wer derzeit an den Stränden des pazifischen Nordwestens oder Alaskas unterwegs ist, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit tausende angespülte Feuerwalzen zu sehen bekommen. Diese röhrenförmigen Tiere tauchen gerade millionenfach im Nordpazifik auf – und niemand weiß warum.
Wie National Geographic berichtet, muss es in den letzten Monaten im Pazifik eine Artenexplosion der Feuerwalzen gegeben haben. Seitdem werden die nur wenigen Zentimeter großen Tiere massenhaft an Land gespült. Das Problem existiert aber nicht nur an Land. Die Zahl der Feuerwalzen im Meer muss enorm sein, denn der Forscher und Biologe Rick Brodeur und seine Kollegen vom Northwest Fisheries Science Center in Oregon, welches von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) betrieben wird, haben mit einem Netz in nur fünf Minuten gut 60.000 Feuerwalzen aus dem Meer gefischt. Viele Fischer in den betroffenen Regionen bleiben derzeit im Hafen, da das Fangen von Fischen nahezu unmöglich geworden ist.
Feuerwalzen gehören zu den Salpen und damit zu den nächsten Verwandten von Wirbeltieren – obwohl ihr Aussehen eher an Quallen erinnert. Sie gehören zudem zu den Organismen, die durch ihre Biolumineszenz für das sogenannte Meeresleuchten mitverantwortlich sind.
Feuerwalzen kommen nicht nur im Nordwesten des Pazifiks vor, auch in europäischen Meeren ist diese Art heimisch. Sie bilden Kolonien die durchs Wasser treiben, aber auch zu einer aktiven Fortbewegung fähig sind. Diese Kolonien sind in der Regel nur einige Zentimeter klein, können aber Ausmaße von mehreren Metern erreichen. Aber das, was sich derzeit im nördlichen Pazifik abspielt, haben Forscher und Biologen noch nie gesehen. „Es ist einfach unglaublich, wie viele von ihnen es gibt“, so Brodeur.
Warum diese Tiere so massenhaft auftreten und warum nur im nördlichen Pazifik, ist bisher noch unklar. Sollte diese riesige Kolonie beginnen zu sterben, sehen einige Forscher eine große Gefahr für die dort lebenden Fische, welche sich vorerst aber vermutlich erst einmal erholen können, da nur sehr wenige Fischfangflotten in den betroffenen Gebieten unterwegs sind.