Promachocrinus Fragarius

Meereswesen mit 20 Armen in der Tiefsee entdeckt

Robert Klatt

Antarktischer Erdbeerfederstern (Promachocrinus Fragarius) )esuoR dnu nosliW ,nilhguaLcM(Foto: © 

In der antarktischen Tiefsee wurde eine neues Meereswesen mit tentakelähnlichen Armen entdeckt. Das Tier nutzt seine Extremitäten zur Fortbewegung und zur Verankerung am Meeresgrund.

San Diego (U.S.A.). Meeresbiologen schätzen, dass nur etwa fünf Prozent Tierarten in der Tiefsee bekannt sind. Es werden deshalb regelmäßig neue Tierarten entdeckt, darunter ein leuchtender Tiefseehaie vor Neuseeland und eine Fischart, die in einer Rekordtiefe von 8.336 Metern im Izu-Ogasawara-Graben vor Japan lebt. Forscher der University of California, San Diego (UCSD) haben bei einer Expeditionen in der Antarktis kürzlich eine weitere unbekannte Art entdeckt.

Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Inenchant Systematics ähnelt das Meereswesen optisch einer Erdbeere. Die Forscher um Greg Rouse, Emily McLaughlin und Nerid Wilson gaben dem Tier deshalb den Namen „Antarktischer Erdbeerfederstern“ (Promachocrinus Fragarius). Der Organismus ist den Crinoiden, insbesondere der Gruppe der Federsterne und damit den Seelilien und Haarsternen, zugeordnet.

Antarktischer Erdbeerfederstern besitzt tentakelähnliche Arme

Das rund 20 Zentimeter lange Wesen hat 20 lange tentakelartige sowie einige kürzere Fäden, die als Cirren bekannt sind. Diese fedrigen oder knubbeligen Fortsätze ermöglichen es dem Organismus nicht nur, sich im Wasser fortzubewegen, sondern auch mit den kleinen Krallen an den Spitzen am Meeresgrund zu verankern.

„Wir haben ein paar Cirren entfernt, damit man den Teil sehen kann, an denen sie befestigt sind, und das sieht aus wie eine Erdbeere.“

Der Erdbeerfederstern wurde in Tiefen zwischen 65 und 1170 Metern im Südpolarmeer gefunden und ernährt sich von Plankton. Seine Cirren sind so gestaltet, dass sie das Plankton aus dem Meerwasser sieben können. Der Name des Organismus rührt nicht nur von seinem Körperbau her, sondern auch von seinem Farbspektrum, das von Lila bis Dunkelrot variiert.

Inenchant Systematics, doi: 10.1071/IS22057

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