D. Lenz
Forscher sind in Australien auf eine bisher unbekannte Spezies gestoßen: Eine Giftschlange der Gattung Vermicella, die in Australien auch gerne als Bandy-Bandys bezeichnet werden.
Brisbane (Australien). Mit Vermicella parscauda, wie Bryan Fry und seine Kollegen von der Universität Queensland die neue Giftschlage tauften, besitzt Australien nun offiziell ein gefährliches und giftiges Tier mehr. Die Giftnatter gehört zur Gattung der Vermicella, wird etwa einen Meter lang und gleicht von ihrer Farbgebung sehr bekannten Seeschlangen.
Eigentlich wollten Fry und seine Kollegen Seeschlangen vor der Küste der Kap-York-Halbinsel im nördlichen Australien studieren, als sie auf einem Betonblock eine merkwürdige Schlange sahen, die sich schon vom Aussehen von bereits bekannten Arten unterschied. Wie sich später mit Hilfe einer Gen-Analyse rausstellte, handelte es sich dabei um eine bisher unbekannte Giftnatter der Gattung Vermicella. Daher erhielt sie von den Forschern den Namen Vermicella parscauda, wie sie im Fachmagazin Zootaxa schrieben.
Die Biologen waren überrascht, ein Exemplar dieser Schlangenart direkt an der Küste anzutreffen, da diese Schlangen eigentlich eine grabende Lebensweise führen. Die Forscher konnten zudem feststellen, dass die Schlange von einer nahegelegenen Bauxithalde herübergekrochen sein musste.
Bisher konnte noch ein weiteres lebendes Exemplar dieser Schlangenart gesichtet werden sowie ein von einem Auto überfahrendes Tier. Zudem konnten zwei Museumexemplare und ein älteres Foto der Vermicella parscauda zugeordnet werden.
Bisher ist nur bekannt, dass die Giftschlange um die Stadt Weipa heimisch ist. Jedoch ist der Bauxithafen in der Region kein Einzelfall, denn aus dem Erz wird Aluminium gewonnen und dieses spielt für die Region eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Welche Gefahr durch den Abbau der Rohstoffe für die Tier- und Pflanzenwelt und explizit für die neu entdeckte Schlangenart besteht, ist noch nicht eindeutig geklärt.