Seltene Art

Vermeintlich ausgestorbene Riesenschildkröten auf Galapagos entdeckt

Dennis L.

Die vermeintlich ausgestorbene Unterart der Galapagos-Riesenschildkröte lebt doch noch. Forscher konnten nun einige Exemplare sichten. )gro.aidepikiwsunadnaP(Foto: © 

Isabela, Insel im Pazifik, war Tatort spektakulärer Funde. Forscher sind auf längst tot geglaubtes Genmaterial gestoßen. 17 Riesenschildkröten erfreuen sich auf einer der Galapagos-Inseln bester Gesundheit und tragen als Hybride das Genmaterial des berühmten „Lonesome George“ in sich. Wohl sind sie nicht das genaue Abbild der legendären Riesenschildkröte „George“, aber ihr Überleben gibt Hoffnung für Rückkreuzungen aus ferner Vergangenheit in die neue Welt.

Galapagos National Park, Isla Isabela (Ecuador). Mit dem Tod der Riesenschildkröte Lonesome George war ein weiterer wichtiger Zeuge aus der Vergangenheit verstummt. Die Wissenschaftler waren sich einig, dass eine wertvolle Unterart der Riesenschildkröten nun für immer verschwunden sei. In unmittelbarer Nähe zum größten Vulkan der Inselgruppe fanden Forscher nun ein Weibchen der Riesenschildkröten, die direkt von George abstammt. Ein sensationeller Fund kommt selten allein, denn weitere 29 Exemplare verschiedener, als ausgestorben geltender Arten, wurden gefunden. 17 tragen als Hybride Georges' Erbmaterial in sich.

Die Entdeckung evolutionärer Schätze

George stammte eigentlich von der Insel Pinta, von wo aus er nach seinem Auffinden zur Forschungsstation auf Santa Cruz gebracht wurde, um sich fortzupflanzen und seine Art zu erhalten. Nicht so George, der Hundertjährige hatte andere Pläne und wie sich nun herausstellt, wusste er mehr als die Forscher damals herausgefunden hatten. Mindestens ein Weibchen stammt direkt ab vom alten George ab, ein Symbol für das Überleben auf den Galapagos Inseln. 1.600 Gewebeproben wurden den Schildkröten auf Isabela seit 2008 entnommen. Neue alte Arten geben ihre Geheimnisse preis und Hoffnung für die Entdeckung evolutionärer Schätze.

Glückliche Schildkröten auf Santa Cruz

Der Galapagos Archipel besteht außer den 13 Hauptinseln aus vielen kleinen und größeren Eilanden, von denen die meisten eine eigene Unterart der Riesenschildkröten beherbergte. Vier Arten sind definitiv ausgestorben, andere haben in den Genen entfernter Verwandter überlebt. Der Archipel ist heute UNESCO-Weltnaturerbe und Forschungsstation für Biologen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt.

In einem speziellen Zuchtprogramm werden zurzeit 16 Riesenschildkröten, die schon seit 2015 auf Isabela bekannt sind und von einer Floreana-Unterart abstammen, auf Santa Cruz glücklich gemacht, in der Hoffnung, sie vermehren sich reichlich. Anschließend werden sie auf Floreana frei gelassen. Ein Zukunftsprojekt, dass in die Vergangenheit investiert und dadurch neue Erkenntnisse und Fortschritt ermöglicht.

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