Dennis L
Statistische Analysen von Fossilien zeigen, dass plazentale Säugetiere, die zu den Vorfahren des Menschen gehören und Dinosaurier parallel auf der Erde lebten.
Bristol (England). Ein großer Asteroideneinschlag führte vor etwa 66 Millionen Jahren zum Aussterben aller nicht vogelartigen Dinosaurier. Das Ereignis ist in der Wissenschaft als Massenaussterben an der Grenze Kreide-Paläogen (K-Pg) bekannt. Ob zu dieser Zeit neben den Dinosauriern bereits plazentale Säugetiere, die zu den Vorfahren des Menschen gehören, existierten oder ob diese erst nach dem Aussterben der Dinosaurier entstanden sind, ist umstritten.
Fossilienfunde plazentaler Säugetiere in Gesteinsschichten, die erst nach dem Asteroideneinschlag entstanden sind, deuten darauf hin, dass diese Tiergruppe nach dem Massenaussterben auftrat. Allerdings legen molekulare Daten schon seit geraumer Zeit nahe, dass die plazentalen Säugetiere möglicherweise schon vor diesem Zeitpunkt existierten.
Forscher der Universität Bristol und der Universität Freiburg um Emily Carlisle haben im Fachmagazin Current Biology nun eine Studie publiziert, die anhand von statistischen statistische von Fossilien ermittelt hat, dass plazentale Säugetiere, bereits vor dem Massenaussterben existierten und somit für eine kurze Zeitspanne gemeinsam mit den Dinosauriern auf der Erde lebten.
„Wir haben Tausende von Fossilien plazentaler Säugetiere zusammengetragen und konnten so die Muster der Entstehung und des Aussterbens der verschiedenen Gruppen erkennen. Auf dieser Basis konnten wir abschätzen, wann die plazentalen Säugetiere entstanden sind.“
Es scheint jedoch, dass die Evolution der modernen Linien der plazentalen Säugetiere erst nach dem Asteroideneinschlag begann. Dies deutet darauf hin, dass sie sich besser diversifizieren konnten, sobald die Dinosaurier nicht mehr vorhanden waren.
Current Biology, doi: 10.1016/j.cub.2023.06.016