Dennis L.
Eine aktuelle Studie zeigt eine alarmierende Entwicklung im Ozeanleben auf. Wale, die Giganten der Meere, werden immer kleiner und dünner. Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Nahrungsversorgung dieser majestätischen Tiere scheinen die Ursache zu sein.
Aarhus (Dänemark). Wissenschaftler der Universität Aarhus in Dänemark haben einen alarmierenden Rückgang der Walgröße festgestellt. Seit den 1980er-Jahren beobachten und vermessen sie Glattwale und stellten fest, dass die Veränderung nicht zu übersehen ist. Vor vier Jahrzehnten waren die Wale noch um ein Viertel schwerer als heute, wie ein Forschungsbericht zeigt, der auf Nature.com veröffentlicht wurde. Besonders betroffen sind die bis zu 18 Meter langen und bis zu 56 Tonnen schweren Glattwale, die als Südkaper und Nordkaper bekannt sind.
Die Südkaper leben vor der Küste der Antarktis auf der südlichen Halbkugel, während die Nordkaper vor den Küsten Alaskas und Kanadas zu finden sind. Sie bevorzugen es, unter dem Meereis zu schwimmen, wo sie große Mengen an Krill, winzig kleine Krebse, finden.
Nicht nur bei den Südkapern ist ein Rückgang des Körpergewichts zu beobachten. Sie wiegen heute etwa 25 Prozent weniger als in den 1980er-Jahren, aber auch die Nordkaper leiden. Sie wachsen messbar kleiner, und es wird erwartet, dass ein Kalb, das 2019 geboren wurde, als erwachsener Wal einen Meter kürzer sein wird als seine Artgenossen aus den 1980er-Jahren.
In der Tat bestätigen neuere Forschungen, dass diese Verkleinerung nicht auf eine bestimmte Art oder Region beschränkt ist. Nordatlantische Glattwale, eine der am stärksten gefährdeten Walarten auf dem Planeten, werden ebenfalls kleiner. Im Durchschnitt sind die Wale etwa einen Meter kürzer als in Studien, die in den 1980er- und 1990er-Jahren durchgeführt wurden.
Die Hauptursache für diesen Rückgang der Walgröße ist die schrumpfende Menge an Krill. Krill ernährt sich von Plankton, und aufgrund der Erderwärmung ist die Menge an Plankton zurückgegangen, da die Meere immer wärmer werden. Wenn Plankton verschwindet, verschwindet auch der Krill, und die Wale finden weniger zu fressen.
Aber es ist nicht nur der Klimawandel, der die Wale bedroht. Es gibt andere menschliche Aktivitäten, die ebenfalls einen Einfluss haben. Beispielsweise haben über 85 Prozent der Nordatlantischen Glattwale mindestens eine Verwicklung in Fischereiausrüstung überstanden, und fast 60 Prozent der Population haben zwei oder mehr Verwicklungen erlitten.
Die Krise, die die Wale im Atlantik und in der Antarktis durchmachen, ist nicht isoliert und hat weitreichende Auswirkungen auf das gesamte marine Ökosystem. Die Wale spielen eine entscheidende Rolle in ihren jeweiligen Ökosystemen, nicht nur als Beutetiere für eine Vielzahl von Raubtieren, sondern auch durch ihre Funktionen in den Nahrungsnetzen. Insbesondere Krill, eine Hauptnahrungsquelle für viele Walarten, ist stark von den Temperaturänderungen und der Verschiebung der Phytoplanktonverteilung betroffen, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Dies könnte dazu führen, dass weniger Nahrung für eine Vielzahl von Arten, einschließlich Wale, zur Verfügung steht. Die Anpassungsfähigkeit der Wale an diese Veränderungen wird eine entscheidende Rolle für ihr Überleben spielen.
Während die Bedrohungen für die Wale im Atlantik und in der Antarktis ernst sind, gibt es auch Anzeichen für Anpassung und Innovation, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Einige Wissenschaftler haben bemerkt, dass trotz der vielen Herausforderungen, mit denen die Wale konfrontiert sind, ihre Populationen anpassungsfähig geblieben sind und sogar gelernt haben, mit Stressoren wie Nahrungsmittelknappheit und Klimawandel umzugehen.
Gleichzeitig versuchen Menschen Lösungen zu finden, um den Druck auf die Wale zu verringern. Beispielsweise entwickeln einige Unternehmen seillose Fischereiausrüstung, um die Gefahr von Verwicklungen für Wale zu minimieren. Diese Innovationen könnten dazu beitragen, die Überlebensrate der Wale zu verbessern und den Druck auf ihre Populationen zu verringern.