D. Lenz
Forscher haben eine bislang unbekannte Zeckenart aus der Kreidezeit in einem Bernstein entdeckt. Das perfekt konservierte Spinnentier hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit vom Blut der Dinosaurier ernährt.
München (Deutschland). In einem rund 100 Millionen Jahre alten Bernstein haben Forscher eine bisher unbekannte Zeckenart entdeckt. Wie die Forscher im Fachjournal Parasitology berichten, tauften sie die neue Art, nach der Bestimmung mit Hilfe einer Mikroröntgentomographischen Analyse, auf den Namen Amblyomma birmitum. Das eineinhalb Millimeter große Zeckenweibchen stammt aus der Kreidezeit und ist dank dem Bernstein, in dem es vollständig eingeschlossen ist, perfekt konserviert worden.
Die Zecke gehört zur Familie der Schildzecken – und ist damit die älteste bekannte Spezies einer heute noch mit mehr als 130 Arten existierenden Zeckengattung, wie die Zoologische Staatssammlung München mitteilte. Schildzecken nutzen vorzugsweise Reptilien als Wirtstiere. Heutige Arten ernähren sich beispielsweise vorzugsweise vom Blut der Warane. Laut den Forschern ist es sehr wahrscheinlich, dass die jetzt gefundene Zecke sich damals vom Blut der Dinosaurier ernährte.
Die Zeckenspezialistin Lidia Chitimia-Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bunderwehr in München geht davon aus, dass sich der in Bernstein eingeschlossene Parasit damals vom Blut verschiedener Dinosaurier ernährte. Schnell stellt sich die Frage, ob ein Szenario wie in dem Film Jurassic Park möglich wäre. Die Expertin vernein dies aber, da eine DNA-Analyse des Blutes, welche die Zecke zu ihren Lebzeiten aufnahm, nach so langer Zeit nicht mehr möglich sei. „Ein Jurassic Park-Szenario hat die Zoologische Staatssammlung daher explizit ausgeschlossen.“