Robert Klatt
Ein neuer Zusatzstoff für Straßenbeleg aus Asphalt kann Glatteis und liegengebliebenen Schnee ohne das Streuen von Salz verhindern.
Shijiazhuang (China). Im Winter werden in vielen Regionen der Welt die Straßen mit Salz eisfrei gehalten. Salz zu streuen, verhindert Straßenglätte aber nur kurzzeitig und ist für die Umwelt schädlich, weil die Natrium- und Chloridionen die Struktur und Zusammensetzung des Bodens beeinflussen. Außerdem hat salzhaltiges Schmelzwasser, das in Flüsse und Seen gelangt, negative Auswirkungen auf die dort lebenden Fische. Das aggressive Salz kann zudem zu Schäden an Straßen, Brücken und Autos sorgen.
Wissenschaftler der Hebei University of Science and Technology (HEBUST) haben deshalb eine Alternative entwickelt. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin ASC Omega handelt es sich dabei um einen Zusatzstoff für gewöhnlichen Asphalt, durch den das Streuen von Salz überflüssig wird.
Der Zusatzstoff für den Straßenbelag basiert auf eine Salz auf Acetatbasis, das keine Chloride beinhaltet. Die Forscher der chinesischen Universität haben dieses Salz mit einem Tensid, mit Siliziumdioxid, Natriumbicarbonat sowie Hochofenschlacke zu einem Pulver verarbeitet. Kleine Partikel dieses Pulvers werden mit einer Polymerlösung behandelt. Es entstehen dadurch Mikrokapseln, die dem Asphalt beigemischt werden können.
Im Straßenbeleg geben diese Mikrokapseln das Salz auf Acetatbasis sehr langsam ab. Laut den Forscher soll der Prozess bei einem fünf Zentimeter dicken Belag zwischen sieben und acht Jahren dauern. Um ihren innovativen Straßenbelag zu erproben, haben die Forscher eine Autobahnabfahrt mit ihm asphaltiert. Wasser ist dort erst bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius gefroren und Schnee taute sofort auf.
ASC Omega, doi: 10.1021/acsomega.2c07212