Klimafreundliches Lebensmittel

Start-up produziert vegane „Butter“ aus Wasser und CO₂

Robert Klatt

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Das Start-up Savor hat eine synthetische Butter entwickelt, die weder Kuhmilch noch Pflanzenfett benötigt. Das Lebensmittel hat großes Umwelt- und Klimaschutzpotenzial.

San José (U.S.A.). Die industrielle Tierhaltung ist für etwa 15 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Pflanzliche Alternativen sind laut einer Studie des World Wide Fund for Nature (WWF) jedoch auch nicht immer umwelt- und klimafreundlich, etwa wenn für ihre Produktion Wälder abgeholzt werden oder wenn diese lange Transportwege haben. Das US-Start-up Savor hat deshalb eine vegane „Butter“ entwickelt, die weder Kuhmilch noch Pflanzenfett benötigt.

Das Unternehmen nutzt stattdessen ein thermochemisches Verfahren, dessen Basis Kohlenstoff ist. Kohlenstoff kann unter anderem aus CO₂, das mit Direct Air Capture (DAC) Verfahren aus der Atmosphäre gefiltert wird, gewonnen werden. Savor nutzt anschließend die sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese, um den Kohlenstoff mit Sauerstoff und Glycerin anzureichern. Dabei entstehen Fettsäuren, aus denen Fett in Form von Triglyceriden produziert wird. Die Triglyceriden werden dann mit Wasser und Emulgatoren zu einem Material mit butteriger Konsistenz weiterverarbeitet, das durch die Lebensmittelfarbe Betakarotin und Rosmarinöl das Aussehen und den Geschmack von Butter erhält.

Laut Kathleen Alexander von Savor ist das fertige Produkt praktisch nicht von Butter zu unterscheiden. Dies bestätigt auch Bill Gates, der das Unternehmen finanziell unterstützt, in einem Blogbeitrag.

Synthetische „Butter hat“ großes Umwelt- und Klimaschutzpotenzial

Die Wissenschaftlerin erklärt, dass das synthetische Fett beim Umweltschutz helfen könnte, etwa indem aktuell landwirtschaftlich genutzte Fläche wieder der Natur überlassen werden. Dies ist besonders relevant in der Kokos- und Palmölproduktion, für die bereits große Regenwaldgebiete vernichtet wurden.

Eine im Fachmagazin Nature Sustainibility publizierte Studie bestätigt zudem, dass bei der Produktion von synthetischen Fetten nur etwa halb so große CO₂-Emissionen entstehen wie bei tierischen Fetten aus der industriellen Landwirtschaft. Das Umwelt- und Klimaschutzpotenzial der synthetischen „Butter“ ist also groß, vor allem, wenn man die Produktion mit Strom aus erneuerbaren Energien betreibt und CO₂ aus der Luft nutzt.

„Butter“ soll auf den Markt kommen

Ein Nachteil von synthetischen Fetten ist der aktuell noch hohe Preis. Savor hat sich aus diesem Grund dazu entschieden, erst eine synthetische „Butter“ zu entwickeln und erst später Fette mit höheren Volumen zu produzieren. Das Unternehmen plant, das Lebensmittel zeitnah in den U.S.A. zu verkaufen, wartet aber dazu noch auf eine behördliche Freigabe.

Nature Sustainibility, doi: 10.1038/s41893-023-01241-2

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