D. Lenz
Ein kilometerlanger Riss zieht sich quer durch Kenia – und er wird immer größer. Geologen gehen davon aus, dass an dieser Stelle Afrika in der Zukunft in zwei Teile brechen wird.
Kenia (Afrika). In der Nähe des Vulkan Suswa tauchte der Riss nach heftigen Regenfällen vor rund einem Monat auf. Jetzt wächst er immer weiter und gibt Geologen Grund zur Annahme, dass hier kein einfacher Graben, sondern eine tektonische Bruchlinie entsteht.
Derzeit ist der Riss im Durchschnitt 15 Meter tief und 20 Meter breit sowie mehrere Kilometer lang. Auch wenn es für uns nicht immer zu spüren ist, so ist die Erde stets im Wandel. Die Plattentektonik ist dafür ein gutes Beispiel. Jetzt stellen sich Geologen die Frage, ob Afrika an dieser Stelle in Zukunft auseinanderbrechen wird.
Seit etwa 30 Millionen Jahren driften die Erdplatten unter Kenia auseinander. Jedes Jahr 2,5 bis fünf Zentimeter. Dieser Prozess lässt sich nicht aufhalten und selbst wenn der Riss an Straßen mit Schotter und Geröll gefüllt wird, ist dies nur eine vorrübergehende Lösung, so Michael Munene von der Universität in Nairobi.
Die ersten Menschen mussten bereits ihr Hab und Gut retten, bevor es von einstürzenden Häusern in der Nähe des Risses verschüttet wird. Wächst der Riss weiter, so wird es wohl noch mehr Menschen treffen, so die Einschätzung der Experten.
Geologische Untersuchungen zeigen, dass diese Stelle nur eine von vielen entlang des rund 3.000 Kilometer langen East African Rift Valley ist. An dieser Stelle bricht die Erde immer wieder auf. Geologen vermuten, dass sich in 10 bis 50 Millionen Jahren Somalia, Teile Äthiopiens, Kenias und Tansanias zu einem neuen Kontinent abspalten werden.