Folge des Klimawandels

Die Erde reflektiert weniger Sonnenlicht

Robert Klatt

Erdschein )moc.yabaxiptrAnagoL(Foto: © 

Der Klimawandel hat dazu geführt, dass der Erdschein zurückgegangen ist. Die Erde reflektiert also weniger Sonnenlicht und ist demnach dunkler geworden.

Jersey City (U.S.A.). Der Erdschein, nach seinem Entdecker Leonardo da Vinci auch als Da-Vinci-Glühen bekannt, bezeichnet die Reflektion des einfallenden Sonnenlichts durch die Erde. Dabei werden etwa 30 Prozent des Lichts reflektiert. Die verursacht auf der Mondoberfläche ein schwaches Licht. Laut einer Veröffentlichung von Wissenschaftlern des New Jersey Institute of Technology (NJIT) in den Geophysical Research Letters wird der Erdschein jedoch zunehmend schwächer.

Bemerkt hat das Team um Philip Goode dies anhand von Beobachtungsdaten, die zwischen 1998 und 2017 gewonnen wurden. Im Vergleich zum Beginn der Untersuchung reflektiert die Erde 0,5 Prozent weniger Sonnenlicht. „Nachdem die Albedo (Rückstrahlvermögen eines Körpers) 17 Jahre lang fast unverändert geblieben ist, war der Albedo-Rückgang für uns eine große Überraschung, als wir die Daten der vergangenen drei Jahre analysiert haben“, erklärt Goode

Teleskop beobachtet Erdschein

Gemessen wird der Erdschein mit einem speziellen Teleskop zur Mondbeobachtung in den Bergen des San Bernardino County im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Big Bear Solar Observatory ist durch seine Position ideal für die Messung des Rückstrahlvermögens der Erde für rund 40 Prozent des Planeten.

Untersucht wird der Erschein durch eine Messung des von der Erde zur dunklen Seite des Mondes und dann zurück zur Erde reflektierten Lichts. Die Wissenschaft kann so eine großräumige Reflexion der Erde erstellen. Zusätzlich untersuchten die Autoren die sonnenbeschienenen hellen Regionen des Mondes. Insgesamt umfasst die Studie Daten von etwa 800 Nächten.

Rückgang des Erdscheins durch den Klimawandel

Laut der Analyse unterliegt der Erdschein monatlichen, saisonalen und jährlichen Schwankungen. Langfristig konnten die Wissenschaftler jedoch einen Rückgang der Helligkeit dokumentieren. Der Rückgang wurde laut Satellitendaten von Ceres sehr wahrscheinlich durch das Verschwinden der Wolken im tropischen Pazifik ausgelöst, die durch den Klimawandel zurückgingen.

Geophysical Research Letters, doi: 10.1029/2021GL094888

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