Pangaea Ultima

Nächster Superkontinent der Erde ist zu heiß für Säugetiere

Robert Klatt

Temperaturen auf dem Superkontinent Pangaea Ultima )ku.ca.lotsirb(Foto: © 

Der nächste Superkontinent der Erde Pangaea Ultima wird in 250 Millionen Jahren alle Landmassen vereinen. Es kommt dabei zu extremen Temperaturanstiegen, die den Planeten zu heiß für Säugetiere machen.

Bristol (England). Säugetiere leben seit etwa 55 Millionen Jahren auf der gesamten Erde. In der Evolution haben sie sich vor allem an Kälte angepasst. Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius sind für nahezu alle Säugetiere aber problematisch, weil die Schweißbildung bei diesen Temperaturen nicht mehr zur Kühlung ausreicht. Eine Studie der Pennsylvania State University (PSU) zeigte kürzlich, dass für junge, gesunde Menschen bereits 31 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit potenziell tödlich sind.

Forscher der University of Bristol haben nun berechnet, dass auf dem nächsten Superkontinent der Erde Pangaea Ultima Temperaturen von 40 bis 70 Grad Celsius herrschen werden. Der Mensch und alle anderen Säugetiere könnten somit ohne starke evolutionäre Anpassungen oder technische Hilfsmittel nicht mehr auf der Erde leben.

Plattentektonik formt neuen Superkontinent

Laut der Publikation im Fachmagazin Nature Geoscience kommt es durch die Plattentektonik, die in den letzten Jahrmillionen die heutigen Kontinente formte, in etwa 250 Millionen zum nächsten Superkontinenten der Erde. Pangaea Ultima wird die einzelnen Kontinente zu einer Landmasse vereinigen. Auf dem neuen Kontinent werden laut den Klimasimulationen der University of Bristol drei Faktoren zu einer signifikanten Erhöhung der Durchschnittstemperaturen führen.

Extremer Treibhauseffekt

Dies ist zum einen der starke Vulkanismus, der der durch die Kollision der Kontinentalplatten verursacht wird. Die Forscher gehen davon aus, dass dadurch die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre auf rund 600 ppm (Anteile pro Million) ansteigt. Obwohl die Erdatmosphäre derzeit die höchste Kohlendioxidkonzentration seit rund einer Million Jahre hat, ist der prognostizierte Wert deutlich höher. Die Folge der hohen Kohlendioxidkonzentration wäre ein extremer Treibhauseffekt.

Anordnung um den Äquator

Zudem wird die Temperatur auf Pangaea Ultima zunehmen, weil der neue Superkontinent sich rund um den Äquator befinden wird. Dies führt zu einem heißen, kontinentalen Klima. Der dritte Faktor ist die Zunahme der Strahlungsemission der Sonne, die in 250 Millionen Jahren etwa zweieinhalb Prozent höher sind als aktuell.

Kleiner Hoffnungsschimmer für Säugetiere

Laut den verwendeten Klimamodellen gibt es aber noch einen kleinen Hoffnungsschimmer für den Menschen und andere Säugetiere. Zwischen acht und 16 Prozent der Landgebiets von Pangaea Ultima könnten demnach Temperaturen besitzen, die ihr Überleben ermöglichen. Dazu müssten die CO₂-Emissionen des Menschen bis 2050 aber signifikant sinken. Werden keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt, könnten die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre bereits deutlich vor der Bildung des Superkontinents kritische Werte erreichen.

Nature Geoscience, doi: 10.1038/s41561-023-01259-3

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