Robert Klatt
Im Bermudadreieck sind im vergangenen Jahrhundert über 50 Schiffe und 20 Flugzeuge verschwunden. Ein Physiker hat das Rätsel des auch als Teufelsdreieck bekannten Seegebiets im Atlantik nun gelöst.
Sydney (Australien). Im Bermudadreieck zwischen Süd-Florida, Puerto Rico und Bermuda sind im vergangenen Jahrhundert über 50 Schiffe und 20 Flugzeuge verschwunden. Es gibt deshalb unterschiedlichste Verschwörungstheorien über das Seegebiet im Atlantik, das auch als Teufelsdreieck bezeichnet wird. National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) erklärte jedoch bereits im Jahr 2010, dass es „keine Beweise dafür gibt, dass mysteriöse Verschwinden im Bermudadreieck häufiger auftreten als in anderen, viel befahrenen Gebieten des Ozeans.“
Gemäß den Angaben der NAOO ist die Navigation im Bermudadreieck komplex. Die Wetterbedingungen ändern sich rasant und es existieren Anzeichen dafür, dass magnetische Kompasse eher in Richtung des „echten“ Nordpols als zum variierenden magnetischen Nordpol orientiert sind. Überdies ist die Gegend durch zahlreiche Inseln und flaches Wasser geprägt, was für Seefahrzeuge zur Herausforderung werden kann.
Karl Kruszelnicki, ein australischer Physiker von der Universität Sydney, hat inzwischen eine These publiziert, die das Bermudadreieck in einem neuen Licht erscheinen lässt. Laut ihm ist die Zahl der vermissten Flugzeuge und Schiffe dort im Verhältnis zu anderen stark frequentierten Seegebieten nicht ungewöhnlich hoch. Übernatürliche Wesen, Meeresmonster oder außerirdische Kräfte schließt der Wissenschaftler hingegen aus.
Kruszelnicki zufolge sind menschliche Fehlleistungen und widrige Wetterbedingungen die wahrscheinlichsten Gründe für das Verschwinden von Flugzeugen und Schiffen im Bermudadreieck. Der Forscher verweist in diesem Zusammenhang auf einen bekannten Vorfall aus dem Jahr 1945, als die Fluggruppe 19, bestehend aus fünf Bombern der US-Marine, im Bermudadreieck verschwand.
Obwohl intensive Suchaktionen stattfanden, wurden nie Wrackteile gefunden, was das Mysterium um das Bermudadreieck nur noch verstärkte. Kruszelnicki jedoch betont, dass von den 14 Besatzungsmitgliedern nur einer ein erfahrener Pilot war. Zudem sei dieser Pilot für seine schlechten Entscheidungen bekannt gewesen und soll am Tag des Fluges einen Kater gehabt haben.
Doch die Beweisführung von Kruszelnicki endet nicht dort. Er behauptet weiterhin, dass das Wetter am Tag des Verschwindens von Flug 19 stürmisch war, mit Wellen von bis zu 4,5 Metern Höhe. Funksprüche der Besatzung zeigen außerdem, dass Uneinigkeit zwischen dem leitenden Piloten und den anderen über den zu wählenden Kurs bestand.
Zudem war Lt. Charles Taylor, der leitende Pilot des Fluges, überzeugt, dass er sich über den Florida Keys befand und sein Kompass defekt war. Er widersprach dem jüngeren Piloten und steuerte das Flugzeug nach Osten statt nach Westen, womöglich weiter in den Atlantik hinein. Könnte dieser menschliche Fehler für das Verschwinden von Flug 19 verantwortlich sein? Oder sind doch übernatürliche Kräfte im Spiel?
Angesichts des schlechten Wetters und begrenzten Treibstoffs ist es möglich, dass Flug 19 in Schwierigkeiten geriet und ins Meer stürzte. Aufgrund der großen Tiefe in diesem Gebiet wäre es schwierig, etwaige Wrackteile am Meeresgrund zu entdecken, auch wenn man im richtigen Bereich suchen würde.