Los Atlantes

Versunkene Kanarische Insel entdeckt

Robert Klatt

Teil der versunkenen Kanarischen Insel Los Atlantes“ )(EMGI) añapsE ed oreniM y ocigóloeG otutitsnI(Foto: © 

Die Insel „Los Atlantes“ entstand vor Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten. Nachdem Ende der letzten Eiszeit ist die Kanarische Insel im Meer versunken, weil durch das Abtauen der Gletscher der Meeresspiegel stark gestiegen ist.

Madrid (Spanien). Die Kanarischen Inseln entstanden in einer Region mit einer hohen Vulkanaktivität. Noch heute befinden sich in der Nähe der Insel zahlreiche aktive Unterseevulkane, deren Magma aus einem Hotspot stammt, der aus dem tiefen Erdmantel gespeist wird. Durch die Plattentektonik bewegen sich die Inseln von Südwesten nach Nordosten über diesen Hotspot.

Forscher des Instituto Geológico y Minero de España (IGME) haben nun entdeckt, dass ein Teil des Archipels im Meer versunken ist. Die versunkene Insel wurde mit einem ferngesteuerten Tauchboot gefunden, mit dem die Forscher im Sommer 2024 den Meeresgrund in Tiefen von 100 bis 2.500 Metern auf aktive Magmaaustritte und hydrothermale Aktivitäten untersucht haben. Es handelt sich dabei um geologische Prozesse, die die Bewohner der Kanarischen Inseln potenziell gefährden.

Unterseeberg mit drei Vulkankegeln

Bei ihrer Expedition haben die Wissenschaftler überraschend einen großen Unterseeberg mit einem Durchmesser von 50 Kilometern und mit drei Vulkankegeln entdeckt. Die Basis des sogenannten Seamount liegt 2.300 Meter unter der Meeresoberfläche, während sich der flache Gipfel mit den Vulkanen nur 200 Meter unter der Wasseroberfläche befindet. Die Aufzeichnungen des Tauchboots zeigen, dass noch immer Strände, Klippen und Sanddünen auf dem Unterseeberg erkennbar sind.

Insel ist nach der Eiszeit versunken

Laut den Geologen hat die Spitze des heutigen Unterseeberges bis zum Ende der Eiszeit vor rund 12.000 Jahren noch aus dem Ozean hinausgeguckt und mindestens eine Insel gebildet. Der Meeresspiegel war zu diesem Zeitpunkt deutlich niedriger, weil die großen Eiszeitgletscher deutlich mehr Wasser gebunden haben als die heutigen Gletscher. Als die Eiszeitgletscher durch den Klimawandel abtauten, ist der globale Meeresspiegel deutlich angestiegen und die einstige Kanareninseln wurde komplett von Meerwasser bedeckt.

„Sie waren einst Inseln und versanken dann, wie in der Legende von Atlantis. Sie sinken heute noch immer.“

Angesichts der Geschichte der Insel haben die Forscher ihr den Namen „Los Atlantes“ gegeben. Geologische Untersuchungen der versunkenen Insel zeigen, dass die vor etwa 56 bis 34 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Als die Vulkane zur Ruhe kamen, hat sich die Lava verdichtet und Los Atlantes ist langsam im Meer versunken. Als der Meeresspiegel später, während der Eiszeit, sank, ist die Insel wieder aus dem Meer aufgetaucht und nachdem Ende der Eiszeit erneut versunken.

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