Robert Klatt
In Deutschland wird es durch den Klimawandel immer heißer und trockener. Im Sommer 2022 starben an den Folgen von Hitze 4.500 Menschen.
Berlin (Deutschland). Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI), des Umweltbundesamts (UBA) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigte im Juli 2022, dass Menschen in Deutschland stark durch Hitze bedroht sind. Nun hat das RKI eine Schätzung publiziert, laut der im Sommer 2022 etwa 4.500 Menschen in der Bundesrepublik durch die Folgen von Hitze gestorben sind. Das aktuelle Jahr liegt damit etwa auf dem Niveau von 2015, 2019 und 2020. 2021 starben laut dem RKI 1.900 Menschen in Deutschland.
Die Wissenschaftler des RKI haben für ihre Studie Deutschland in vier Regionen unterteilt: Norden (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), Osten (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen), Westen (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen) und Süden (Baden-Württemberg, Bayern). Analysiert wurden für den Sommer 2022 Daten bis zum 11. September 2022 (Kalenderwoche 36).
Im Westen Deutschlands starben diesen Sommer 2.000 Menschen an den hohen Temperaturen. Im Süden waren es 1.400 Menschen, obwohl es dort deutlich mehr Hitzewochen gab. Eine ähnliche Beobachtung macht das RKI bereits 2018.
„Ein Grund für diese Unterschiede ist vermutlich die bessere Hitzeadaption in Regionen, in denen auch in der Vergangenheit heißere Sommer auftraten.“
Die Ursachen für hitzebedingte Todesfälle sind vielfältig und umfassen Hitzeschläge, aber auch komplexere Hitzeschlag, die zum Beispiel bei Menschen mit Lungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Es ist deshalb problematisch, die Anzahl der hitzebedingten Todesfälle exakt zu erfassen. Deshalb haben die Wissenschaftler des RKI auf Basis der Sterbefälle und der gemessenen Temperaturen geschätzt, wie viele hitzebedingte hitzebedingten es in Deutschland gab. Die gemeldeten Corona-Todesfälle wurden herausgerechnet.
Der Sommer 2022 war im Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt der sonnigste und viertwärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Es wurden ähnlich viele Hitzewochen gemessen wie im Rekordsommer 2018.
„Es ist davon auszugehen, dass es durch den Klimawandel auch in Zukunft vermehrt zu Perioden extremer Hitze in Deutschland kommen wird, die weitreichende gesundheitliche Risiken mit sich bringen können.“