Robert Klatt
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BVÖGD) fordert angesichts der hohen Coronainzidenzen die Wiedereinführung der bundesweiten Maskenpflicht in Deutschland.
Berlin (Deutschland). Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BVÖGD) hat aufgrund der hohen Coronainzidenzen die Wiedereinführung der einer bundesweiten Maskenpflicht gefordert. Wie der Verbandsvorsitzende Johannes Nießen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte, droht ansonsten eine Überlastung des Gesundheitssystems in Deutschland.
„Wir brauchen jetzt eine Maskenpflicht in Innenräumen wie Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Gebäuden. Die Länder sind am Zug, die Maskenpflicht sofort umzusetzen. Sonst droht eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine Überlastung der Bereiche mit patientennahem Kontakt wie Kliniken.“
Derzeit gibt es eine bundesweite Maskenpflicht nur in Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Fernzügen und -bussen. Außerdem können die Länder nach eigenem Ermessen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) in Innenräumen anordnen. Nießen fordert, dass die Pflicht bei weiter steigenden Inzidenzen auch auf andere Bereiche ausgeweitet wird.
„Sobald die Inzidenz über 1000 klettert, müssen wir auch eine Maskenpflicht für Bars, Gastronomie und Restaurants in Betracht ziehen. Dann haben wir nämlich in Wirklichkeit eine Inzidenz von 3000.“
Weil viele Menschen bei einem positiven Covid-19-Schnelltest keinen PCR-Test mehr durchführen lassen, geht Nießen von einer hohen Dunkelziffer an Infektionen aus. Positive Schnelltests werden durch die offiziellen Statistiken nicht erfasst.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat mehrfach von den Ländern gefordert, die Maskenpflicht in Innenräumen wieder einzuführen.
„Wir haben jetzt schon hohe Fallzahlen. Im späten Herbst und Winter werde dies zu großen Problemen führen.“