Hopfen

Bier-Inhaltsstoffe helfen gegen Übergewicht, Krebs und Entzündungen

Robert Klatt

Wundermittel Hopfen )yabaxipEatiR(Foto: © 

Inhaltsstoffe des Hopfens unterdrücken Entzündungen und helfen gegen Krebs und Übergewicht. Aufgrund der negativen gesundheitlichen Effekte des Alkohols empfehlen die Wissenschaftler allerdings ausschließend den Konsum alkoholfreien Biers oder Hopfentees.

Erlangen, Nürnberg (Deutschland). Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie wirkt Hordenin, ein Inhaltsstoff von Bier im Gehirn wie das Glückshormon Dopamin. Außerdem sagen viele Menschen dem alkoholhaltigen Getränk noch eine Reihe anderer gesundheitsfördernder Eigenschaften nach, laut denen Bier verjüngend wirkt und das Risiko eines Herzinfarkts senkt. Eine Studie italienischer Wissenschaftler zeigte überdies, dass ein gemäßigter Bier- und Weinkonsum die Spermaproduktion anregt. Eine andere Studie kam hingegen zu dem Ergebnis, dass das Sterberisiko bereits bei fünf Bier pro Woche deutlich ansteigt.

Nun haben Wissenschaftler der Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg (FAU) untersucht, welche positiven Effekte auf die Gesundheit die Bier-Inhaltsstoffe Polyphenol Xanthohumol und die bitterstoffhaltige Iso-Alphasäure haben, die beide in Hopfen enthalten sind.

Xanthohumol hilft gegen Übergewicht und Leberverfettung

Es zeigte sich dabei, dass Polyphenol Xanthohumol beim Abnehmen hilfte und Übergewicht vorbeugen kann. Außerdem verhindert der Hopfenbestandteil, die Vernarbung von Lebergewebe und beugt der Entstehung einer Leberverfettung durch Fehlernährung vor. Die Wissenschaftler konnten ferner Hinweise darauf finden, dass der Stoff sogar Krebszellen in der Leber abtöten kann.

Auch die Untersuchung der Iso-Alphasäuren ergab Hinweise auf eine gesundheitsfördernde Wirkung, die darin liegen, dass die Säuren den Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen sowie Leberschäden verhindern. Besonders effektiv wirken die beiden Substanzen laut den Ergebnissen der Studie in Kombination, in der sie beispielsweise Entzündungsprozesse unterdrücken können. Laut den Forscher der FAU reichen bereits sehr geringe Konzentrationen aus, um Entzündungsfaktoren in Leber- und Blutzellen deutlich zu reduzieren.

Weitere Studie sollen molekulare Mechanismen aufdecken

Bevor eine Aussage darüber getroffen werden kann, ob die Bier-Inhaltsstoffe sich auch zur Behandlung von Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Leberkrebs nutzen lassen sind noch weitere Studien nötig, die molekularen Mechanismen aufdecken sollen.

Claus Hellerbrand, Leiter Studie erklärt, dass „es denkbar ist, dass durch den Konsum von alkoholfreiem Bier oder anderen hopfenhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken wie Hopfenlimonade oder Hopfentee eine positive Wirkung zu erzielen ist. Gerade zur Behandlung oder Prävention von Leberschädigung durch Fettleibigkeit scheinen Xanthohumol und Iso-Alphasäuren sehr vielversprechend.“

Aufgrund der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Alkohol, die sich im Gehirn auch nach einer wochenlagen Abstinenz noch nachweisen lassen, sollte dabei laut den Wissenschaftlern aber stets auf eine alkoholfreie Variante zurückgegriffen werden.

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