Robert Klatt
BioNTech/Pfizer haben kürzlich klinische Studien mit einem speziellen Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Coronavirus begonnen. Bis Anfang April sollen zwischen 50 und 100 Millionen Dosen des Vakzins für die kommerzielle Nutzung vorproduziert werden.
Mainz (Deutschland). In vielen Ländern steigen die Infektionszahlen seit der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus rapide an. Wie eine israelische Studie kürzlich zeigte, liegt dies auch daran, dass die vorhandenen Impfstoffe vor der neuen Mutation des Virus nur bedingt schützten. Der Impfstoffhersteller BioNTech/Pfizer hat deshalb einen speziell auf die Omikron-Variante zugeschnitten Impfstoff entwickelt, dessen erste klinische Studie kürzlich begonnen hat.
Im Rahmen der Studie untersuchen die beiden Unternehmen die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten. Dazu nehmen 1.420 Probanden, die in drei Gruppen unterteilt wurden, an der Studie teil.
Die erste Gruppe der Studie umfasst etwa 600 Probanden, die zwischen 90 und 180 Tagen vor Beginn bereits zwei Dosen des alten Impfstoffs erhalten haben. Nun bekommen sie im Rahmen der Studie eine oder Dosen des Omikron-Impfstoffs.
In der zweiten Gruppe, die aus ähnlich vielen Teilnehmern besteht, befinden sich ausschließlich bereits geboosterte Probanden. Diese erhalten entweder eine weitere Dosis des alten Impfstoffs oder eine Dosis des speziellen Omikron-Vakzins.
Die dritte Gruppe aus etwa 200 Probanden besteht aus Menschen, die bisher ungeimpft und nicht an Covid-19 erkrankt waren. Sie erhalten jeweils drei Dosen des neuen Impfstoffs.
„Die Studie ist Teil unseres wissenschaftlichen Ansatzes zur Entwicklung eines variantenbasierten Impfstoffs, der vor Omikron einen ähnlichen Schutz bietet, wie wir ihn bei vorherigen Varianten beobachtet haben, der aber gleichzeitig länger anhält“, erklärte der BioNTech-Chef Ugur Sahin.
Bereits vor zwei Wochen gaben BioNTech/Pfizer bekannt, dass die Unternehmen mit der Produktion des variantenbasierten Impfstoffs begonnen haben. Bis März 2022 ist eine Belieferung des Marktes möglich, wenn bis dahin die behördlichen Genehmigungen ausgestellt wurden. Laut einer Mitteilung von Pfizer sollen bis spätestens Anfang April 2022 zwischen 50 und 100 Millionen Dosen des neuen Vakzins für die kommerzielle Nutzung vorproduziert werden.
Insgesamt sollen im laufenden Jahr bis zu vier Milliarden Einheiten des neuen Impfstoffs produziert werden können. „Die erwartete Produktionsmenge wird sich bei einer notwendigen Anpassung des Impfstoffs nicht ändern“, so BioNTech/Pfizer.
Auch das Unternehmen Moderne hat eine neue Version des mRNA-Impfstoffs entwickelt. Die ersten Probanden sollen diesen in wenigen Tagen erhalten, teilte das Unternehmen kürzlich mit.