Gesundes Gemüse

Brokkoli schützt die Darmschleimhaut und verhindert Krankheiten

Robert Klatt

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Ein spezifisches Molekül des Brokkoli verbessert die Funktionen der Dünndarmzellen. Dadurch sinkt das Risiko für unterschiedliche Krankheiten.

Pennsylvania (U.S.A.). In der Wissenschaft ist es allgemein bekannt, dass Brokkoli einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Beispielsweise haben verschiedene Untersuchungen gezeigt, dass ein vermehrter Verzehr dieses Kohlgewächses das Risiko für Krebs und Diabetes Typ 2 senken kann. Eine kürzlich publizierte Studie von Forschern der Pennsylvania State University (PSU) zeigt überdies, dass spezielle Moleküle des Gemüses an Rezeptoren bei Mäusen andocken und so die Schleimhaut des Dünndarms schützen und damit die Entwicklung von Krankheiten verhindern.

„Dass Brokkoli gesund ist, wissen wir alle. Doch was genau passiert in unserem Körper, wenn wir Brokkoli essen? Unsere Forschung trägt dazu bei, diese Prozesse zu entschlüsseln und aufzudecken, wie Brokkoli und andere Lebensmittel die Gesundheit von Mäusen und vermutlich auch von Menschen positiv beeinflussen. Sie liefert überzeugende Argumente dafür, dass Kreuzblütler, also Gemüsesorten wie Brokkoli, Kohl und Rosenkohl, Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung sein sollten.“

Wie Gary H. Perdew erklärt, erfüllt die Wand des Dünndarms eine essenzielle Funktion, indem sie vorteilhaftes Wasser und Nährstoffe in den Körper lässt, aber potenziell schädliche Partikel und Bakterien abwehrt. Diverse Zellen, die den Dünndarm auskleiden, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Zum einen Enterocyten, welche Wasser und Nährstoffe aufnehmen, zum anderen Becherzellen, die eine schützende Schleimschicht auf der Darmwand erzeugen, sowie Paneth-Zellen, die Verdauungsenzyme enthaltende Lysosomen absondern. All diese Zellen wirken zusammen, um die Funktion des Dünndarms zu regulieren und ein gesundes Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Funktionen der Dünndarmzellen beeinflusst

Laut der Veröffentlichung im Fachmagazin Laboratory Investigation entdeckten die Forscher um Perdew, dass bestimmte Moleküle im Brokkoli, sogenannte Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor-Liganden, an den Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AHR) binden, eine spezielle Proteinart, die als Transkriptionsfaktor bekannt ist. Sie entdeckten, dass diese Verbindung eine Reihe von Aktivitäten auslöst, die die Funktionen der Dünndarmzellen beeinflussen.

Experimente mit Mäusen

Im Zuge ihrer Studie ernährten die Wissenschaftler eine Versuchsgruppe von Mäusen mit einer Diät, die 15 Prozent Brokkoli enthielt. Für den Menschen entspräche das ungefähr 3,5 Tassen pro Tag. Eine Kontrollgruppe von Mäusen erhielt hingegen eine herkömmliche Labordiät ohne Brokkoli. Anschließend wurden die Gewebe der Tiere analysiert, um den Grad der Aktivierung des AHR sowie die Menge verschiedener Zelltypen und Schleimkonzentrationen und andere Faktoren in beiden Gruppen zu bestimmen.

Das Forschungsteam stellte fest, dass bei Mäusen, die kein Brokkoli gefüttert bekamen, die AHR-Aktivität fehlte. Dies führte zu einer Veränderung der Funktion der Dünndarmbarriere, einer verkürzten Verweildauer der Nahrung im Dünndarm, einer reduzierten Anzahl an Becherzellen und schützendem Schleim, einer Abnahme der Paneth-Zellen und der Lysosomenproduktion sowie einer verringerten Anzahl an Enterocyten.

„Die Darmgesundheit der Mäuse, die kein Brokkoli erhielten, war auf verschiedene Weise beeinträchtigt, die bekanntermaßen mit Krankheiten in Verbindung stehen. Unsere Forschung legt nahe, dass Brokkoli und wahrscheinlich auch andere Lebensmittel als natürliche Quellen für AHR-Liganden dienen können und dass eine Ernährung, die reich an diesen Liganden ist, zur Widerstandsfähigkeit des Dünndarms beiträgt.“

Laboratory Investigation, doi: 10.1016/j.labinv.2022.100012

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