Robert Klatt
Eine häufigere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel statt Autos führt zu einem Rückgang der Fettleibigkeit in der Bevölkerung.
Springfield (U.S.A.). Eine Studie des Imperial College London zeigte kürzlich, dass Fahrradpendler gesünder leben als Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Durch die höhere Aktivität sinkt unter anderem ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich (- 24 %). Ein Team der Universität von Illinois hat nun ermittelt, dass auch Bus- und Bahnpendler im Vergleich zu Autopendlern gesünder sind.
Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Transportation Research Part A haben die Forscher dazu die Verbreitung von Fettleibigkeit und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in 45 Bundesstaaten aus den Jahren 2001 und 2009 verglichen.
In den acht Jahren nahm die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in den U.S.A. um ein Prozent zu. Parallel dazu sank der Anteil der adipösen Menschen in der untersuchten Bevölkerung um 0,473 Prozent. Die Studienautoren schlussfolgern daraus, dass Menschen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, gesünder sind und weniger häufig unter Übergewicht leiden.
Dieser Zusammenhang besteht auch dann, wenn weitere Faktoren wie das Einkommen, die Veränderungen der Freizeitgewohnheiten und die Krankenversorgung in den beiden Jahren herausgerechnet werden.
Laut den Autoren zeigt ihre Studie, dass bei Diskussionen über das Bus- und Bahnfahren nicht nur die Klimaschutzeffekte und die Luftreinhaltung berücksichtigt werden sollten, sondern dass gesundheitliche Vorteile auch eine große Rolle spielen. Diese entstehen, weil Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel deutlich mehr stehen und gehen als Autofahrer, die vor allem in den U.S.A. kaum zu Fuß gehen.
„Wer sich gegen das Autofahren und für öffentliche Transportmittel entscheidet, schafft Gelegenheiten für körperliche Bewegung, die sonst fehlen“, erklärt Sheldon H. Jacobson
Transportation Research Part A, doi: 10.1016/j.tra.2018.10.027