Dennis L
Bei Cannabiskonsumenten kommt es dreimal so oft zu einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Washington D.C. (U.S.A.). In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien die Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit untersucht. Dabei wurde unter anderem entdeckt, dass die Droge das Thromboserisiko erhöht und dass Menschen, die regelmäßig Cannabis mit hohem THC-Gehalt konsumieren, deutlich öfter eine Psychose entwickeln. Ob und wie Cannabiskonsum das Gefäßsystem beeinflusst, hat die Forschung bisher aber kaum untersucht.
Auf der Jahrestagung der Society for Cardiovascular Angiography & Interventions (SCAI) wurden nun Studienergebnisse präsentiert, laut denen Cannabis das Risiko für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) signifikant erhöht. Die PAVK, eine Erkrankung der Blutgefäße, bei der verengte Arterien den Blutfluss zu den Armen oder Beinen reduzieren, betrifft 6,5 Millionen Menschen in den U.S.A und kann zu Mobilitätseinbußen, verminderter Lebensqualität, Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod führen, wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird.
Die Wissenschaftler haben anonymisierte Patientendaten aus den Nationalen Krankenhausstichproben (NIS) aus dem Zeitraum 2016 bis 2019 analysiert. Laut Schätzungen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben in diesem Zeitraum in den U.S.A. etwa 50 Millionen Menschen mindestens einmal Cannabis konsumiert.
Die NIS umfasst rund 30 Millionen Personen, von denen 623.768 nachweislich Cannabiskonsumenten sind. Die Patienten hatten ein Durchschnittsalter von 37,4 Jahren, eine gleiche Verteilung über die Geschlechter, waren eher weiß und wurden eher als planmäßige Aufnahmen eingestuft. Bei 2.424 (0,38 %) der Patienten wurde ebenfalls eine PAVK diagnostiziert.
Wie Hirva Vyas, DO erklärt, haben Cannabiskonsumenten ein mehr als dreifach höheres Risiko, PAVK zu entwickeln, aber kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für Mortalität oder die Notwendigkeit einer perkutanen Intervention.
„Angesichts der Zunahme des Cannabiskonsums in den USA zeigen unsere Ergebnisse, dass die Konsumenten sich der Symptome von PAVK bewusst sein sollten, wie Beinschmerzen beim Gehen, langsameres oder kein Haarwachstum und Kältegefühle im Bein. Wir wissen, dass PAVK eine fortschreitende Krankheit ist, die die Lebensqualität drastisch beeinträchtigen kann, weshalb eine kontinuierliche Überwachung dieser Patientengruppe entscheidend ist.“
Die Autoren betonen, dass aufgrund der Studienergebnisse eine wachsamer Überwachung auf Krankheitsscreening und Fortschreiten in der ambulanten Versorgung eingeleitet werden sollte, zusätzlich zur Beratung zur Raucherentwöhnung.