Robert Klatt
Cannabis enthält oft gesundheitsschädliche Pilzgifte (Mykotoxine), die Erbrechen und Infektionen auslösen können und das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom verstärken.
Phoenix (U.S.A.). In vielen Bundesstaaten der U.S.A. können Personen ab 21 Jahren Cannabis zum Freizeitgebrauch in speziellen Geschäften legal erwerben. Obwohl auch Arizona und Kalifornien dazu gehören, wird die Droge dort noch immer illegal auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Forscher der Arizona State University (ASU) haben nun eine Studie publiziert, laut der das illegale Cannabis oft mit gefährlichen Pilzgiften kontaminiert ist.
Laut der Publikation im Fachmagazin Environmental Health Perspectives haben die Wissenschaftler 118 Proben analysiert, die Strafverfolgungsbehörden zwischen November 2023 und Juni 2024 sichergestellt haben. In 16 Prozent des Cannabis haben sie gesundheitsschädliche Pilzgifte (Mykotoxine) gefunden, die von Schimmelpilzen produziert werden und der Gesundheit des Menschen schaden können.
Die Forscher erklären, dass vor allem die Konzentrationen der Gifte Fusarenon-X und Diacetoxyscirpenol hoch waren. Diese haben in mehreren Fällen die geltenden Grenzwerte für Lebensmittel stark überschritten. Obwohl es sich dabei um ein offensichtliches Risiko handelt, das auch bei legalem Cannabis besteht, gibt es in den U.S.A. noch keine verpflichtende Prüfung auf diese Kontaminationen.
„Viele Fusarium-Mykotoxine können bei Konsumenten Erbrechen hervorrufen. Das Vorkommen von Fusarium-Pilzen im Cannabis kann außerdem bei immungeschwächten Personen zu Infektionen führen.“
Laut der Studie ist das kontaminierte Cannabis besonders für Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem und medizinische Konsumenten ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko. Die entdeckten Gifte können Erbrechen und Infektionen auslösen und das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom verstärken.
Angesichts der großen Verbreitung der Gifte möchten die Forscher weitere Studien durchführen, die die gesundheitlichen Risiken beim Inhalieren der Toxine sowie beim oralen Konsum untersuchen.
„Trotz der Legalisierungsbemühungen auf Bundesstaatenebene stammt der Großteil des Cannabis-Angebots weiterhin aus dem Schwarz- und Graumarkt. Die Verunreinigungen im illegalen Cannabis stellen ein Gesundheitsrisiko dar, das dringend angegangen werden muss.“
Environmental Health Perspectives, doi: 10.1289/EHP16028