Gefährlicher Drogenkonsum

Cannabis & Tabak – Mischkonsumenten leiden öfter unter Depressionen

Robert Klatt

Joint (Cannabiszigarette) mit Tabak und Cannabis )kcotS ebodAXOXurug(Foto: © 

Menschen, die Cannabis und Tabak konsumieren, leiden deutlich öfter unter Angstzuständen und Depressionen als jene, die nur eine dieser Drogen oder gar keine nutzen.

San Francisco (U.S.A.). In den letzten Jahren haben unterschiedliche Studien offenbart, dass Cannabis sich negativ auf die Psyche der Konsumenten auswirken und etwa das Risiko von Psychosen erhöht sowie Aggressionen, Angstzustände und Stress auslösen kann. Die Vereinten Nationen (EU) warten deshalb kürzlich vor einer Überlastung des Gesundheitssystems durch Cannabis.

Cannabis und Tabak gehören global zu den am häufigsten konsumierten Drogen. Die Legalisierung von Cannabis in vielen Ländern führte zudem zu einem häufigeren Mischkonsum der beiden Substanzen. Forscher der University of California, San Francisco (UCSF) um Nhung Nguyenhaben haben nun entdeckt, dass Menschen, die die Droge in Kombination mit Tabak konsumieren, deutlich öfter unter Angstzuständen und Depressionen leiden als jene, die nur eine dieser Drogen oder gar keine nutzen.

Daten von 53.843 Menschen

Laut der Publikation im Fachmagazin PLOS ONE haben die Forscher Daten von 53.843 amerikanischen Erwachsenen analysiert, die im Rahmen der COVID-19 Citizens Health Study im Zeitraum von 2020 bis 2022 erhoben wurden. Neben dem Gesundheitszustand und dem Drogenkonsum wurde auch die psychische Gesundheit erfasst.

Insgesamt gaben 4,9 Prozent der Teilnehmer an, nur Tabak zu verwenden, 6,9 Prozent konsumierten ausschließlich Cannabis und 1,6 Prozent beides. Unter den Personen der Mischkonsum-Gruppe berichteten 26,5 Prozent über Angstzustände und 28,3 Prozent über Depressionen. Im Vergleich dazu lagen die Anteile bei denjenigen, die weder Tabak noch Cannabis verwendeten, bei 10,6 Prozent für Angst und 11,2 Prozent  für Depressionen. Die Wahrscheinlichkeit, an diesen psychischen Störungen zu leiden, war für Mischkonsumenten etwa 1,8-mal höher als für Nichtkonsumenten.

Keine Ursache-Wirkungs-Zusammenhang belegt

Obwohl die Studie keinen direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhang feststellt, unterstreicht sie die Verbindung zwischen dem Mischkonsum von Tabak und Cannabis und einer verschlechterten psychischen Gesundheit. Die Autoren empfehlen daher die Einbindung von psychischen Gesundheitsressourcen in Programme zur Tabak- und Cannabisentwöhnung, um diesen Zusammenhang möglicherweise abzumildern.

PLOS ONE, doi: 10.1371/journal.pone.0289058

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