Robert Klatt
Menschen, die regelmäßig Cannabis rauchen, haben ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die gesundheitlichen Risiken liegen auf dem Niveau von normalen Zigaretten.
San Francisco (U.S.A.). In den U.S.A. kann Cannabis in mehreren Bundesstaaten legal als Genussmittel erworben werden. In den letzten Jahren konnten deshalb unterschiedliche Studien die Gesundheitsauswirkungen der Droge mit großen Probandenzahlen untersuchen und dabei unter anderem entdecken, dass das Cannabis das Risiko für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und schwere kardiovaskuläre Probleme deutlich erhöht.
Eine Studie der University of California, San Francisco (UCSF) von Forscher um Salomeh Keyhani zeigt nun, dass das Rauchen von Cannabis zu ähnlichen Herzgesundheitsproblemen führt wie Zigaretten. Laut der Publikation im Journal of the American Heart Association haben Menschen, die täglich Cannabis rauchen, ein höheres Risiko für Herzinfarkte (25 %) und Schlaganfälle (42 %) als Menschen, die kein Cannabis konsumieren.
„Der Cannabiskonsum nimmt sowohl in der Verbreitung als auch in der Häufigkeit zu, während das konventionelle Tabakrauchen zurückgeht. Der Cannabiskonsum könnte mit der Zeit zum bedeutenderen Risikofaktor werden.“
Die Studie basiert auf Gesundheitsdaten von 434.104 Menschen aus der dem Behavioral Risk Factor Surveillance System (BRFSS), einer Querschnittsumfrage des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die Korrelationen zwischen dem Cannabiskonsum und Auswirkungen auf die Herzgesundheit untersucht. Unter den 434.104 Menschen befanden sich sowohl tägliche Cannabiskonsumenten (4 %), Menschen, die die Droge gelegentlich konsumieren (7,1 %) und Menschen, die kein Cannabis rauchen (88,9 %).
Die Forscher haben anhand dieser Daten analysiert, ob Cannabiskonsum das Risiko für die koronare Herzkrankheit, akute Myokardinfarkt und Herzinfarkte erhöht. Laut den Gesundheitsdaten ist Cannabiskonsum mit negativen kardiovaskulären Gesundheitsrisiken assoziiert. Das Risiko nimmt dabei mit der Häufigkeit des Konsums zu.
„Dies ist ein wichtiger öffentlicher Gesundheitsbefund, insbesondere angesichts unserer laufenden Bemühungen, die Last der Herzkrankheiten in diesem Land zu reduzieren.“
Journal of the American Heart Association, doi: 10.1161/JAHA.123.030178