Verunreinigte Drogen?

Cannabiskonsumenten haben hohe Schwermetallkonzentation im Blut

Robert Klatt

Cannabis mit Bleiverunreinigungen )kcotS ebodArelaedtnetnoc(Foto: © 

Cannabiskonsumenten haben deutlich mehr Blei im Blut als Menschen, die die Droge nicht nutzen.

New York City (U.S.A.). In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien die Risiken des Cannabiskonsums untersucht und dabei unter anderem festgestellt, dass die Droge das Risiko für Erkrankung der Blutgefäße erhöht. Die Vereinten Nationen (UN) waren deshalb vor einer zu hohen Belastung des Gesundheitssystems durch Cannabiskonsum. Forscher der Columbia University Mailman School of Public Health haben nun ein weiteres Gesundheitsrisiko von Cannabis entdeckt.

Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Environmental Health Perspectives hat das Team um Katelyn McGraw die Metallkonzentration im Blut von Cannabiskonsumenten untersucht. Die Blutproben von gewohnheitsmäßigen Cannabiskonsumenten enthielten im Mittel eine deutlich höhere Bleikonzentrationen (1,27 ug/dL) als die Blutproben von Menschen, die die Droge nicht nutzen.

„Da die Cannabispflanze dafür bekannt ist, Metalle aus dem Boden aufzunehmen, hatten wir die Hypothese, dass Personen, die Marihuana konsumieren, höhere Metall-Biomarker-Werte haben würden als diejenigen, die es nicht tun. Unsere Ergebnisse zeigen daher, dass Marihuana eine Quelle für Cadmium- und Bleiexposition ist.“

Blut von 7.254 Probanden analysiert

Für die Studie wurden Daten aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 2005 bis 2018 verwendet. Unter der Leitung des National Center for Health Statistics (NCHS) bei dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist NHANES ein regelmäßig durchgeführtes Forschungsprogramm, das den Gesundheits- und Ernährungszustand von Erwachsenen und Kindern in den USA erfasst.

Das Forscherteam klassifizierte die 7.254 Studienteilnehmer nach ihrem Konsumverhalten: Kein Marihuana/kein Tabak, nur Marihuana, nur Tabak und beides, Marihuana und Tabak. Laut den so erlangten Daten ist ein regelmäßiger Cannabiskonsum eine bisher unterschätzte Quelle für die Exposition mit Schwermetallen.

Regulierung bei Cannabisverunreinigungen nötig

Obwohl in den U.S.A. Cannabis die am dritthäufigsten konsumierte Droge nach Tabak und Alkohol ist und der Freizeitgebrauch bereits in 21 Bundesstaaten und Washington D.C. legalisiert wurde, existieren bisher keine einheitlichen Regelungen zu Verunreinigungen in cannabis-haltigen Produkten. Laut Tiffany R. sollten deshalb Studien durchgeführt werden, die Verunreinigungen der Droge näher untersuchen.

„Zukünftig sollten Studien zum Cannabiskonsum und dessen Verunreinigungen, insbesondere Metallen, durchgeführt werden, um die gesundheitlichen Bedenken in Bezug auf die steigende Anzahl von Cannabiskonsumenten anzusprechen.“

Environmental Health Perspectives, doi: 10.1289/EHP12074

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