Dennis L.
Mittlerweile sind der Medizin zahlreiche positive Effekte von CBD (Cannabidiol) auf den menschlichen Körper bekannt. Von den neuesten Entdeckungen berichten Forscher aus Österreich, die herausgefunden haben, dass CBD die Folgen einer krebsbedingten Chemotherapie lindern kann.
Klagenfurt (Österreich). Die wichtigsten Cannabinoide im pflanzlichen Cannabis sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Während THC jedoch eine berauschende Wirkung besitzt, bleibt dieser Effekt auf den Körper bei CBD aus. Ein weiterer Unterschied zwischen THC und CBD ist, dass CBD bei regelmäßiger Einnahme keine Toleranzen erzeugt, da die sogenannten CB1-Rezeptoren im Körper nicht herunterreguliert werden.
In den letzten Jahren gab es zahlreiche CBD-Studien von diversen wissenschaftlichen Instituten aus der ganzen Welt, welche vor allem zeigten, dass die natürlichen CBD-Produkte wie Öle, Extrakte oder Salben eine antiepileptische Wirkung besitzen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem CBD Öl, welches Kernprodukt der meisten Forschungsarbeiten war. Nun zeigt sich, dass CBD wahrscheinlich auch bei der Linderung krebsbedingter Symptome (beispielsweise durch eine Chemotherapie) Linderung unterstützend wirkt. Zu diesen klassischen Symptomen zählen laut Professor Rudolf Likar vom Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und seinem Kollegen vor allem Angstzustände, Depressionen, Schlaflosigkeit und Schmerzen. „So weisen experimentelle Studien auf einen Schutz vor Chemotherapie-induzierter Neuropathie, Nephro- und Kardiotoxizität sowie Übelkeit und Erbrechen hin“, schreiben die Forscher.
Die Forscher schreiben ganz klar, dass CBD-Produkte, selbst in der reinsten Form von CBD-Blüten, nicht so wirksam sind, wie spezifische auf die Symptome abgestimmte Medikamente. Dennoch könnten CBD-Produkte durch ihren positiven und nahezu nebenwirkungsfreien Effekt auf den Körper bei der Behandlung mit besagten Medikamenten gut kombiniert werden und die Wirkung und das Wohlbefinden des Patienten zu steigern. Die Forscher schreiben, dass sich CBD gerade für die Kombination mit Opioiden zur Tumorschmerztherapie besonders gut eignen würden.
Eine etwas ältere und kleinere Studie über die Wirkung und das Zusammenspiel von CBD mit bestimmten Medikamenten stützt die neusten Forschungsergebnisse aus Österreich. Durch die Kombination von CBD und Analgetika (Schmerzmittel) konnte die Medikamentendosis bei Probanden reduziert werden. Dieser Effekt konnte auch dosisabhängig bei Patienten beobachtet werden, die aus medizinischen Gründen Morphin bekamen.
Die Forscher sind sich einig und auch der Deutsche Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft sieht CBD-Produkte, vor allem CBD-Öle, vermehrt in der Krebstherapie im Einsatz. Aber CBD-Produkte sind auch in vielen anderen medizinischen Fachbereichen auf dem Vormarsch und ersetzen hier sogar bereits herkömmliche Medikamente.
Forscher sind sich sicher, dass in Zukunft noch mehr positive und heilende Effekte von Cannabis oder CBD entdeckt werden und dass diese natürliche Pflanze die Medizin ein kleines Stück revolutionieren wird.
Springer, doi: 10.1007/s00482-019-00438-9