Hohe Diskrepanz

Covid-19-Impfquote in Deutschland vermutlich unterschätzt

Robert Klatt

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In Deutschland sind vermutlich mehr Menschen gegen Covid-19 erstgeimpft als die Zahlen des Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) zeigen. Auch die Impfbereitschaft hat stark zugenommen.

Berlin (Deutschland). In Deutschland sind laut des Robert Koch-Instituts (RKI) nicht alle gegen Covid-19 erstgeimpften Personen im Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) erfasst. Dies zeigen Daten der Covimo-Befragung, für die zwischen Ende Juni und Mitte Juli 2021 1.005 Erwachsenen zu ihrem Impfstatus befragt wurden.

Besonders bei jungen Erwachsenen und Personen im jungen Erwachsenen sind demnach bereits signifikant mehr Menschen geimpft, als die offiziellen Zahlen zeigen. Laut dem DIM sind dies bei den 18- bis 59-Jährigen 59 Prozent, laut der Befragung 79 Prozent. Das RKI geht deshalb davon aus, dass der reale Wert zwischen diesen beiden Zahlen liegt.

Impfung von Johnson & Johnson

Als Hauptursache für diese Diskrepanz sehen die Wissenschaftler die Impfung von Johnson & Johnson, die im DIM als Zweitimpfung erfasst wird. In der Befragung wird sie hingegen von den Teilnehmern häufig als Erstimpfung genannt. Berücksichtigt man diesen Effekt, steigt die Quote der Erstgeimpften bei den 18- bis 59-Jährigen auf 66 Prozent. Außerdem merkt das RKI an, dass nur die Hälfte der registrierten Betriebsärzte Impfungen über die Webanwendung an das Meldesystem weitergibt.

Weitere Einflussfaktoren könnten potenzielle Verzerrungen der Umfrage sein, die zu einer Überschätzung der Impfquote führen würden. Es ist denkbar, dass eher Menschen an der Umfrage teilnehmen, die die Impfung befürworten als Gegner der Impfung. Ein weiterer Grund ist der geringe Anteil an Umfrageteilnehmern mit schlechten Deutschkenntnissen. Es handelt sich dabei oft um Personen mit geringen Einkommen, die laut einer Studie eine geringere Impfquote besitzen und somit die Ergebnisse der Befragung durch ihre Unterrepräsentation ebenfalls verfälschen.

Hohe Impfbereitschaft in Deutschland

Inzwischen hat auch die Impfbereitschaft in Deutschland stark zugenommen. Laut einer Studie des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) lag diese im Herbst 2020 bei nur 68,4 Prozent. Laut der Covimo-Befragung liegt sie nun bei 91,6 Prozent. Bei den besonders gefährdeten über 60-Jährigen haben sogar bereits 94,3 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten.

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