Sterblichkeit stark reduziert

Covid-19-Impfungen haben mehr Leben gerettet als bisher gedacht

Robert Klatt

Seniorin erhält Covid-19-Impfung )kcotS ebodAvonaguY nitnatsnoK(Foto: © 

Die erste retrospektive Beobachtungsstudie zu den Covid-19-Impfungen zeigt, dass die Impfstoffe noch mehr Menschenleben gerettet hat, als bisher angenommen wurde.

Kopenhagen (Dänemark). Inzwischen haben zahlreiche Studien belegt, dass die Covid-19-Impfungen wirken und nur selten Nebenwirkungen auslösen. Forscher des World Health Organization (WHO) Regional Office for Europe haben nun erneut untersucht, welche Effekte die Impfungen in den Akutphasen der Covid-19-Pandemie hatten. Es handelt sich dabei um den ersten wissenschaftlichen Rückblick auf Basis von realen Daten.

„Unseres Wissens nach ist das die erste retrospektive Beobachtungsstudie, welche die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemieperiode hinweg in vielen Staaten analysierte.“

Laut der Publikation im Fachmagazin Lancet Respiratory Medicine haben die Covid-19-Impfungen in europäischen Ländern und Regionen die Covid-19-Sterblichkeit um 59 Prozent reduziert. Eine Studie der WHO aus dem Januar 2024 kam noch zu dem Ergebnis, dass die Impfungen die Sterblichkeit „nur“ um 57 Prozent reduziert haben.

2,2 Millionen Todesfällen in Europa

In der Europa-Region der WHO, zu der auch Deutschland gehört, wurden bis März 2023 rund 2,2 Millionen Todesfälle mit einer rund 2,2 Millionen Todesfällen zu Covid-19 erfasst. Die neue retrospektive Beobachtungsstudie betrachtet den Zeitraum zwischen Dezember 2020, dem Monat, in dem die ersten Impfstoffe erhältlich waren, bis zum März 2023.

Sie umfasst die Altersgruppen von 25 bis 49 Jahre, 50 bis 59 Jahre, über 60, 60 bis 69, 70 bis 79 und über 80 Jahre. Weil nur aus 34 der 54 Länder und Regionen der Europa-Region der WHO vollständige Daten vorliegen, konnten die Wissenschaftler nicht die Auswirkungen der Impfungen in der gesamten Region untersuchen.

Impfungen haben Sterblichkeit stark reduziert

Die Analyse zeigt, dass die Covid-19-Impfungen die Sterblichkeit stark reduziert haben. Ein Großteil der durch die Impfungen verhinderten Todesfälle entfällt auf Menschen über 60 Jahre (96 %) und die Hälfte auf Menschen über 80 Jahre (52 %).

„Zwischen Dezember 2020 und März 2023 verringerten die Covid-19-Vakzine die Zahl der Todesfälle in den 34 der 54 in die Analyse aufgenommenen Länder und Regionen um insgesamt 59 Prozent. Das bedeutete die Rettung von rund 1,6 Millionen Menschenleben, mit einer Bandbreite zwischen 1,5 und 1,7 Millionen, in der Gruppe der über 25-Jährigen.“

Außerdem hat die Studie ermittelt, dass eine mehrfache Impfung sinnvoll war. Die Erst-Booster-Impfungen haben demnach mehr als die Hälfte der Todesfälle verhindert (51 %), was laut den Autoren den hohen Stellenwert eines aktuellen Impfschutzes verdeutlicht.

Lancet Respiratory Medicine, doi: 10.1016/S2213-2600(24)00179-6

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