Robert Klatt
Curcumin hat antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Sportler können durch die Einnahme des pflanzlichen Wirkstoffs ihre Muskelregeneration verbessern und ihre Muskelschmerzen lindern.
Barcelona (Spanien). Kurkuma (Curcuma longa), eine Pflanze aus der Ingwerfamilie, wird in Asien seit Jahrtausenden als Gewürz und natürlicher Lebensmittelfarbstoff verwendet. Außerdem wird der aktive Bestandteil in der traditionellen Medizin verwendet. Die Wissenschaft hat deshalb in zahlreichen Studien die Eigenschaften von Curcumin, seine Wirkung auf den Körper und seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile untersucht.
Forscher der Epi4Health-Gruppe der Open University of Catalonia (UOC) haben nun eine Studie publiziert, laut der Curcumin Muskelschäden und Entzündungen nach einer intensiven körperlichen Belastung reduzieren kann.
„Sowohl der Konsum von Curcumin vor als auch nach dem Training ist mit besseren Ergebnissen hinsichtlich der Muskelregeneration, reduzierter Schmerzen und einer verbesserten antioxidativen Kapazität verbunden.“
Laut der Publikation im Journal of the International Society of Sports Nutrition haben zuvor bereits hunderte Studien nachgewiesen, dass Curcumin antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Die neue Metastudie hat die bereits existierende Literatur analysiert, um zu untersuchen, ob der pflanzliche Wirkstoff Sportlern bei der Muskelregeneration helfen kann.
„Ziel dieser Studie war es, die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Curcumin bei der Abschwächung von trainingsbedingten Muskelschäden wie Verletzungen von Muskelfasern, Schmerzen und Kraftverlust zu bewerten und seine Fähigkeit zur Senkung von Entzündungsmarkern, Verbesserung der Schmerzempfindung und Beschleunigung der Muskelregeneration bei trainierten Teilnehmern zu ermitteln.“
Wie die Metastudie zeigt, hilft Curcumin bei der Linderung und Bekämpfung unterschiedlicher Probleme, darunter lokale Muskelentzündungen, systemische Entzündungen und oxidativer Stress, der bei Sportlern durch die erhöhte Produktion von freien Radikalen entsteht. Laut den analysierten Studien reduziert Curcumin zudem die subjektive Intensität der Muskelschmerzen und erhöht die Beweglichkeit der Muskeln.
„Eine moderate Curcumin-Einnahme im festgelegten Dosierungsbereich nach dem Training hilft, die Muskelregeneration zu verbessern und zu beschleunigen. Es gibt immer Raum für professionelle Aufsicht, da ein Experte die Dosierung und den Zeitpunkt der Einnahme anpassen kann, um die Vorteile zu optimieren.“
Laut der Metastudie sollten Sportler ein bis vier Gramm Curcumin täglich konsumieren, um die positive Wirkung zu erhalten. Der optimale Zeitpunkt für die Einnahme ist nach dem Training.
„Die effektive Nutzung von Curcumin hängt von Faktoren wie Dosierung, Bioverfügbarkeit und Zeitpunkt des Konsums ab, wobei die bedeutendsten Vorteile offenbar durch den Konsum nach dem Training erzielt werden.“
Die Wissenschaftler erklären jedoch, dass Menschen bei der Einnahme ihre individuellen Eigenschaften berücksichtigen sollten, etwa ihr Hormonprofil und ihre Ernährung. Außerdem sind laut ihnen, trotz der in den Studien nachgewiesenen Vorteile, weitere Studien nötig, um das Potenzial von Curcumin als Supplement für Sportler zu untersuchen.
„Die Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Curcumin können durch die verwendete Formulierung oder das Vorhandensein anderer Substanzen wie Piperin beeinflusst werden. Darüber hinaus erschwert die heterogene Zusammensetzung der Studienteilnehmer die Übertragung dieser Ergebnisse auf Sportlerinnen oder spezifische Umstände wie Perimenopause und Menopause.“
Journal of the International Society of Sports Nutrition, doi: 10.1080/15502783.2024.2434217