D. Lenz
Forscher finden heraus, dass die abendliche Nutzung von Smartphones und Tablets zu Schlafstörungen führen können. Grund dafür ist das oftmals zu helle Licht der Bildschirme, welche die natürliche Melatonin-Ausschüttung des Körpers reduziert.
(U.S.A.). Amerikanische Forscher des Lighting Research Center (LRC) vom Rensselaer Polytechnic Institut haben in einer Studie herausgefunden, dass zu hell eingestellte Bildschirme von Smartphones und Tablets zu Einschlafproblemen oder zu einem generell unruhigen Schlaf führen können. In der Studie konnte zudem beobachtet werden, dass dieser Effekt bei Teenagern verstärkt wird.
Die Studienleiterin Mariana Figueiro betont, dass bereits zwei Stunden abendliche Nutzung von zu hell eingestellten Smartphone- oder Tablet-Bildschirmen dazu führe, dass die Melatonin-Ausschüttung um 22 Prozent gesenkt wird. Je heller der Bildschirm eingestellt ist und um so näher dieser beim Lesen vor dem Auge gehalten wird, desto höher die Melatonin-Reduktion im Körper. Das Hormon Melatonin reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen. Ein zu niedriger Melatonin-Spiegel kann zu Einschlafproblemen, einem unruhigen Schlaf oder generellen Schlafstörungen führen.
In der Studie haben die Forscher nur die Einwirkung der Bildschirmhelligkeit in Zusammenhang mit dem Abstand zum Auge auf den Melatonin-Spiegel analysiert. Verschiedene Nutzungsformen und deren Einflüsse auf die Melatonin-Ausschüttung, wie beispielsweise das Anschauen von Filmen, das Lesen oder das Spielen von Games wurde in der aktuellen Studie nicht untersucht.
Computer-Magazine berichten, neben den Ergebnissen der Studie, wie das Smartphone oder das Tablet eingestellt werden muss, um der Melatonin-Reduktion entgegen zu wirken. Neben dem Abdunkeln des Bildschirms kann auch der Umstieg auf einen eBook-Reader bei Einschlafproblemen hilfreich sein.
Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler hoffen, dass die Studienergebnisse von Herstellern von Smartphones und Tablets aufgegriffen werden und beispielsweise zukünftige Modelle mit einem Lichtsensor ausgestattet werden. Dieser passt die Bildschirmhelligkeit dem Umgebungslicht automatisch an und wirkt so der Melatonin-Reduktion entgegen. Vorstellbar wäre auch eine zeitgesteuerte Abdunklung der Helligkeit, so die Forscher.