Konsum stoppen

Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat Empfehlung zu Alkohol angepasst

Robert Klatt

Alkoholkonsum in Deutschland )kcotS ebodAsrotcevagem(Foto: © 

Alkohol schadet auch in kleinen Mengen der Gesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat deshalb ihre Empfehlungen aktualisiert und rät Menschen jeglichen Alters dazu, komplett auf das Zellgift zu verzichten.

Bonn (Deutschland). Viele Menschen sind noch immer der Ansicht, dass Alkohol in Maßen gesundheitsfördernd sein kann. Inzwischen haben jedoch zahlreiche Studien belegt, dass auch kleine Mengen Alkohol dem Menschen schaden können, etwa dadurch, dass sein Krebsrisiko deutlich zunimmt und sein Gehirn schneller altert.

Angesichts dieser Erkenntnisse hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) eine frühere Einschätzung geändert und erklärt nun, dass es keine potenziell gesundheitsfördernde und risikofreie Alkoholmenge gibt. Wie Dr. Kiran Virmani, Geschäftsführerin der DGE, erklärt, erhöhen selbst kleine Alkoholmengen das Risiko für unterschiedliche Krankheiten und gefährdet damit die Gesundheit.

„Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten. Wer dennoch Alkohol trinkt, soll vor allem hohe Alkoholmengen und Rauschtrinken vermeiden. Das gilt insbesondere für junge Menschen. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollen auf Alkohol generell verzichten.“

Über 200 negative gesundheitliche Folgen

Laut der DGE haben Studien belegt, dass der Konsum von Alkohol mit über 200 unterschiedlichen negativen gesundheitlichen Folgen verbunden ist, darunter erhöhte Risiken für viele Krankheiten. Ähnliche Aussagen traf auch eine Studie der University of Oxford, laut der Alkohol das Risiko für 61 Krankheiten deutlich erhöht. Außerdem führt starker Alkoholkonsum, vor allem das gefährliche Rauschtrinken, zu mehr Unfällen, Verletzungen und Gewalt.

Alkohol hat zudem negative ökonomische und soziale Auswirkungen, weil der Konsum zu sozialer Ausgrenzung und Problemen im Beruf führen kann. In Deutschland haben alkoholbelastete Familien deshalb oft einen niedrigeren sozioökonomischen Status. Dies äußert sich nicht nur im Einkommen, sondern auch darin, dass Kinder in Schule schlechtere Leistungen erzielen und öfter sozial ausgegrenzt oder stigmatisiert sind.

Bessere Alkoholprävention in Deutschland

Trotz der bekannten negativen Auswirkungen von Alkohol ist Deutschland ein sogenanntes Hochkonsumland. Im Mittel trinken Bundesbürger mit 12,2 Liter pro Jahr mehr als doppelt so viel alkoholische Getränke wie der globale Durchschnitt von 5,5 Litern. Die DGE spricht sich deshalb für eine bessere Alkoholprävention aus. Die Maßnahmen sollen etwa dabei helfen, das Bewusstsein für die alkoholbedingten Gesundheitsprobleme in der Bevölkerung zu erhöhen.

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