Modellrechnung

Deutschland droht vierte Covid-19-Welle ab Oktober

Robert Klatt

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In Deutschland werden die Covid-19-Fallzahlen laut einer Modellrechnung ab Oktober 2021 rapide steigen. Helfen könnten Lüftungssysteme, ein flächendeckender Einsatz von Schnell- und PCR-Tests und eine Impfquote von mindestens 95 Prozent.

Berlin (Deutschland). Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin (TU) warnen in einem Bericht an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vor einer vierten Covid-19-Welle, die laut ihrer Modellrechnung im Oktober 2021 in Deutschland beginnen wird. „Laut unseren Simulationen wird im Oktober ein exponentieller Anstieg bei den Krankenhauszahlen starten. Falls die derzeitige Entwicklung anhält, wird dies sogar früher beginnen, und sich im Oktober dann noch mal verstärken“, erklärt der Mobilitätsforscher Kai Nagel.

Ein Indiz für eine kommende vierte Welle sind die hohen relativen Zunahmen der Sieben-Tage-Inzidenzen in den letzten Wochen, die die Wissenschaftler als „beunruhigend“ bezeichnen. Im Herbst wird sich die Infektionslage weiter verschlechtern, die Schulen wieder ohne Schutzmaßnahmen geöffnet werden.

Vierte Covid-19-Welle unter Erwachsenen

Die Simulation ergibt überdies „unter allen derzeit realistisch erscheinenden Bedingungen eine vierte Welle bei den Erwachsenen, welche mit der Verlagerung von Aktivitäten in Innenräume im Herbst verstärkt werden wird.“ Mit kürzer Verzögerung wird eine Infektionswelle bei den Erwachsenen wiederum auch zu mehr Infektionen unter den Schülern führen.

Impfquote von 95 Prozent

Verhindert werden können die vierte Covid-19-Welle, wenn die Impfstoffe gegen die Delta-Variante deutlich besser wirken als bisher bekannt. Außerdem könnte laut der Simulation eine Impfquote von 95 Prozent eine weitere Welle der Covid-19-Pandemie verhindern. Aktuell liegt die Impfquote laut dem Robert Koch-Institut (RKI) aber nur bei deutlich niedriger (45,9 % vollständig Geimpfte, 59,7 % Erstgeimpfte, Stand 18. Juli 2021).

Außerdem könnte auch der flächendeckende Einsatz von Lüftungssystemen in Schulen sowie von Schnell- und/oder PCR-Tests die Infektionsdynamik signifikant verringern. Eine konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen könnte laut der Simulation Schulschließungen oder Wechselunterricht überflüssig machen. Die derzeit zwei Schnelltests pro Woche sind laut den Wissenschaftlern ohne Zusatzmaßnahmen aber bei Weitem nicht ausreichend.

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