Paracetamol & Koffein

Diese Medikamente wirken bei Migräne am besten

Robert Klatt

Frau leider unter Migräneattacke )kcotS ebodAotohP+noitalosI+M(Foto: © 

In Deutschland nutzen viele Menschen bei Migräneattacken Ibuprofen. Laut einer neuen Studie ist eine Kombinationsbehandlung mit anderen Mitteln aber deutlich wirksamer.

Rochester (U.S.A.). Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) leiden etwa 15 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer unter Migräne. Zu den Symptomen der Krankheit gehören neben pochenden und drückenden Kopfschmerzattacken auch Übelkeit, Licht-, Geräusch- und Geruchsüberempfindlichkeit sowie Erbrechen. In schlimmen Fällen können die Symptome mehrere Tage andauern. Eine Heilung für die Krankheit gibt es bisher nicht.

Forscher der Mayo Clinic um Chia-Chun Chiang haben deshalb untersucht, welche Medikamente die Symptome am besten lindern können. Laut der Publikation im Fachmagazin Neurology haben sie neben Schmerzmitteln wie Paracetamol und Paracetamol auch die Wirkung von Triptanen untersucht. Dies sind entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe.

Daten von 300.000 Menschen

Die Studie basiert auf Daten von 300.000 Menschen, die mithilfe einer App über einen Zeitraum von sechs Jahren erfasst wurden. Neben den Migräneattacken der Studienteilnehmer haben die Forscher auch deren Intensität und Dauer sowie die eingenommenen Medikamente erfasst.

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist bei Menschen mit Migräne das Schmerzmittel Ibuprofen besonders beliebt. Triptane waren laut den umfassenden Studiendaten aber 5,4-fach so wirksam. Deutlich wirksamer waren zudem Ergoline (3-fach) und Antiemetika (2-fach), die in der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Migräne eingesetzt werden. Außerdem war eine Kombinationsbehandlung aus Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Koffein signifikant wirksamer als Ibuprofen.

„Wir hoffen, dass diese Studie Menschen, deren akute Migräne-Medikamente nicht wirken, zeigt, dass es viele Alternativen gibt, die bei Migräne funktionieren. Und wir ermutigen die Menschen, mit ihren Ärzten darüber zu sprechen, wie sie diese schmerzhafte und schwächende Krankheit behandeln können.“

Neurology, doi: 10.1212/WNL.0000000000207964

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