Robert Klatt
Maßnahmen, die die Freiheit ungeimpfter Menschen einschränken, erhöhen die Impfbereitschaft deutlich.
München (Deutschland). Laut einer Studie der HU Berlin sind Ungeimpfte an bis zu 91 Prozent der Infektionen mit SARS-CoV-2 beteiligt. Eine hohe Impfquote ist laut Wissenschaftlern deshalb eine der einfachsten Möglichkeiten zur Bekämpfung der Pandemie. In Österreich wurden deshalb am 5. November 2021 im Rahmen der 2G-Regeln verschärfte Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte angekündigt.
Eine Studie des ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. (ifo) zeigt nun, dass diese Maßnahmen tatsächlich die Impfbereitschaft erhöhen. „Die Ankündigung der 2G-Regel in Österreich am 5. November hat zu einem Anstieg der Impfquote geführt“, erklärt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik.
Am 15. November 2021 ordnete die Regierung neben der 2G-Regeln noch einen Lockdown für Ungeimpfte an. Dieser hat laut der Umfrage der ifo Instituts die Impfbereitschaft aber nur unwesentlich beeinflusst. Als am 22. November 2021 ein allgemeiner Lockdown beschlossen wurde, sank die Impfbereitschaft sogar wieder leicht.
„Gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer scheinen daher die Impfbereitschaft stärker zu erhöhen als ein Lockdown für alle“, erklärt Hannes Winner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Salzburg-
Als die Studie am 4. Oktober 2021 begonnen wurde, lag die Impfquote in der den österreichischen Grenzbezirken bei 61,1 Prozent. In den deutschen Grenzbezirken waren 57,2 Prozent geimpft. Am 4. Dezember, also etwa einen Monat nach der Ankündigung der 2G-Regeln in Österreich, waren dort 68 Prozent geimpft. In Deutschland stieg die Impfquote in diesem Zeitraum auf 61 Prozent.