Robert Klatt
E-Zigaretten reduzieren die Hodengröße und Spermienzahl. Dies könnte sich negativ auf die Zeugungsfähigkeit auswirken.
Sivas (Türkei). Viele Menschen sind überzeugt, dass E-Zigaretten unbedenklich sind. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien jedoch Gesundheitsrisiken aufgedeckt, darunter ein höheres Risiko für Herzrhythmusstörungen, die im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führen können. Forscher der Cumhuriyet University haben nun entdeckt, dass die elektrischen Zigaretten die Hoden und die Spermienzahl verkleinern kann und das sexuelle Verlangen reduziert.
Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Revista Internacional de Andrología haben die Forscher 24 männliche Ratten in drei unterschiedliche Versuchsgruppen unterteilt. Initial erfolgte die Erfassung diverser gesundheitlicher Kennwerte, einschließlich der Dimensionierung der Hoden der Versuchstiere. Die Probanden der ersten Gruppe wurden in einer speziell konstruierten Glasglocke herkömmlichem Zigarettenrauch ausgesetzt. Die zweite Versuchsgruppe erlebte eine Exposition gegenüber Dampf von elektronischen Zigaretten, der 0,6 mg/ml Nikotin jedoch keine zusätzlichen Aroma- oder Geschmacksstoffe enthielt. Die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe.
Es zeigte sich, dass die Spermienkonzentration in der Kontrollgruppe bei durchschnittlich 98,5 Millionen pro Milliliter lag. Bei den mit E-Zigaretten-Dampf exponierten Nagetieren sank diese Kennzahl auf 95,1 Millionen pro Milliliter. Besonders signifikant war der Rückgang der Spermienanzahl bei den der konventionellen Zigarettenrauch-Exposition unterzogenen Ratten. Diese lag lediglich bei 89 Millionen pro Milliliter.
Zusätzlich wiesen die Hoden dieser speziellen Versuchsgruppe sowohl eine reduzierte Größe als auch ein geringeres Gewicht auf, im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen. Die Ergebnisse legen nahe, dass der konventionelle Zigarettenrauch die negativsten Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit und die zugehörigen Organe der Versuchstiere hatte.
Revista Internacional de Andrología, doi: 10.1016/j.androl.2023.100365